Frischzellenkur fürs Cumvino

Trier · Zwei große Trierer Gastronomie-Betriebe stehen vor grundlegenden Veränderungen: Das frühere Cumvino (Weberbach) soll im Frühjahr unter neuem Namen und mit einem neuem Konzept wiedereröffnen. Um den Zuschlag für die Arena-Gastronomie buhlen vier Bewerber.

 Pächter und neuer Name gesucht: Hausherr Gerd Biewer von dem ehemaligen Cumvino. Im Hintergrund die Jesuitenkirche. TV-Foto: Friedemann Vetter

Pächter und neuer Name gesucht: Hausherr Gerd Biewer von dem ehemaligen Cumvino. Im Hintergrund die Jesuitenkirche. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. Cumvino heißt auf Deutsch "mit Wein". Programm aber war der Name des im Sommer 2006 eröffneten Restaurants an der Weberbach nicht wirklich. Zumindest nicht für Normalverdiener. Ein Schwerpunkt lag auf hochwertiger Küche, die manchen hungrigen Gast in Anbetracht seines Budgets auf Bier oder Wasser als Speisenbegleiter umsteigen ließ. Gut essen und gut Wein trinken, das konnte schon mal 50 Euro und mehr pro Nase kosten.
"Davon wollen wir weg", kündigt Gerhard Biewer an. Der 55-Jährige ist Verwaltungschef des Bischöflichen Priesterseminars und damit Hausherr im Cumvino, für das nun ein neuer Pächter gesucht wird. Die Trägergesellschaft Bistum Trier (TBT) als vormaliger Betreiber hat aufgegeben, weil sie sich nicht imstande sah, das Cumvino wirtschaftlich zu betreiben (der TV berichtete). Ende Mai wurde das Restaurant (160 Plätze innen, 150 im Garten) geschlossen, nachdem die Belegschaft neue Arbeitsplätze gefunden hatte.
"Wir wollen ein Weinlokal daraus machen, in dem man auch einen preisgünstigen Schoppen bekommt", sagt Gerhard Biewer. Als Vorbild dient das Juliusspital in Würzburg: Das zweitgrößte Weingut Deutschlands (177 Hektar Rebfläche) betreibt mit großem Erfolg eine Weinstube, die auch regionale Küche anbietet. Gesucht wird nun ein "ambitionierter Gastronom", der trierische Küche plus Produkte der Bischöflichen Weingüter (95 Hektar Rebfläche) anbietet und auch jüngeres Publikum anspricht.
"Sieben, acht Interessenten" hätten es bisher in die engere Auswahl geschafft, berichtet Biewer; für weitere Bewerbungen sei man offen. Ziel: Wiedereröffnung um Ostern, aber unter neuem Namen. Cumvino klinge etwas sperrig (und hochpreisig). Bei der Namensgebung kann der Pächter mitreden.
Nicht zum Bewerberkreis gehört, auch wenn in der Gerüchteküche immer wieder sein Name fällt, Jörg Pfeifer. Der 51-Jährige ist Pächter des La Ola in der Großraumhalle Arena und möchte es "super gerne" auch bleiben. Deshalb hat er sich am Bewerberverfahren zur Neuausschreibung des Pachtvertrags beteiligt. Das hat zur Überraschung von Castel-Chef Wolfgang Esser (61) "relativ geringen Zuspruch" erhalten:
Nur vier Angebote - einschließlich Pfeifers - entsprächen "in etwa den Anforderungen, die wir gestellt haben". Kernpunkte: Die Arena-Gaststätte (220 Plätze plus 80 im Biergarten) wird für fünf Jahre verpachtet und soll auch außerhalb von Veranstaltungen Gäste anziehen und Mittagstisch anbieten. Nun ist die Gesellschafterversammlung am Zug. Die Vertreter von unter anderem Stadt und Stadtwerken tagen voraussichtlich im Januar und könnten auch ein neues Verfahren beschließen. Pfeifer will bis zu einer Entscheidung weitermachen: "Das La Ola ist mein Baby, das lasse ich nicht im Stich."
Von Viez bis Kanton-Küche


Wieder da: Schwach & Sinn. Das Ehepaar Christian (44) und Sabine Kernbach (46) hat die Ende 2012 geschlossene Kultkneipe an der Ecke Maximin-/Thebäerstraße zu neuem Leben erweckt und vier Sorten Viez (aus Thomm, Liersberg, Welschbillig und Waldrach) im Ausschank.
Fürs Kulturprogramm wird gerne Verwandtschaft herangezogen. Beim Adventsbasar am Wochenende spielt die Band von Wolfgang Kernbach (73). Bis Michael "Kerni" Kernbach sich die Ehre als Musiker gibt, dürfte es noch etwas dauern: Der 48-Jährige hat in Nordrhein-Westfalen mehrere Projekte, seine Frau Anke Beuth tourt derzeit mit Matthias Reim.
Das Rätselraten um die angeblich neue Gaststätte von Peter Schmalen (52) ist beendet: Der Betreiber der Schlemmereule hat zwar den ehemaligen Bambusgarten (Gartenfeldstraße) gekauft und umgebaut, aber auch verpachtet.
Das Restaurant heißt nun Dim Sum; das Ehepaar Weiling und Jun Jie will dort südchinesische Kost (Kanton-Küche) anbieten. rm.

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