Halb nackt in Cellophan

Wie abgepacktes Menschenfleisch in der Supermarkt-Kühltheke aussehen würde, demonstrierten Peta-Aktivistinnen "lebensecht" auf dem Hauptmarkt. Ihr Appell: "Versetzen Sie sich in die Lage der Tiere".

 Aufsehenerregender Einsatz für Tiere: Peta-Aktivistin demonstriert auf dem Hauptmarkt gegen Fleischkonsum. TV-Foto: Roland Morgen

Aufsehenerregender Einsatz für Tiere: Peta-Aktivistin demonstriert auf dem Hauptmarkt gegen Fleischkonsum. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. (rm.) "Iiiih! Die lebt ja noch!" Der entsetzte Aufschrei eines Grundschülers war kein Bestandteil der Demo, unterstreicht aber ungeplant das Anliegen: So, wie man Fleisch aus der Supermarkt-Kühltheke kennt, präsentierten sich zwei Aktivistinnen der Tierrechts-Organisation Peta auf dem Hauptmarkt - (fast) nackt in menschengroßen Schalen, (angemalt) mit viel roter Farbe und unter Cellophan verpackt. Eine geschlagene Stunde lang. Klar, dass das nicht so ganz bewegungsfrei ablaufen konnte.Sinn der Aktion: "Wir wollen aufklären und zum Umdenken anregen. Alleine in Deutschland leiden und sterben jährlich Hunderte Millionen Tiere für die Fleischproduktion", betont Anja Hägele von Peta Deutschland (Gerlingen). Der Trierer Hauptmarkt war am Freitag nach Karlsruhe, Kaiserslautern, Saarbrücken und Stuttgart fünfte Station der diesjährigen Demo-Tour durch deutsche Städte. Die Reaktionen von Passanten seien überall gleich: Der Anblick der scheinbar vor Blut triefenden jungen Frauen macht betroffen, stößt aber auch auf Empörung. "Das ist ja so was von ekelhaft", ereifert sich eine ältere Dame. "Dann ist es das im Supermarkt ja auch", kontert Anja Hägele. Sie ist - so wie ihre Mitstreiterinnen in den Fleischschalen - Veganerin (verzichtet auf tierische Produkte jeder Art)."Wir wollen die Menschen dazu bewegen, über ihr Essverhalten nachzudenken. Tiere sind aus Fleisch und haben Gefühle und Ängste - genau wie wir", sagen die Peta-Aktivistinnen. Bei einer Gruppe älterer Schüler scheint das Anliegen angekommen zu sein. Sie ändert nach kurzer Beratung ihren Plan und geht nicht in das nahe gelegene Schnellrestaurant.

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