Heiraten mit dem gewissen Extra

Trier · Die Stadt Trier und die VG Trier-Land kooperieren bei den Standesämtern. Unabhängig von ihrem Wohnort sollen Paare wählen können, wo sie sich trauen lassen - ob im Grutenhäuschen in Igel oder im Turm Jerusalem in Trier.

Trier. Ein Paar aus Trier möchte sich im pittoresken Grutenhäuschen, dem Nachbau eines römischen Grabtempels in den Igeler Weinbergen, trauen lassen. Oder aber im ritterlichen Ambiente der Burganlage in Welschbillig.

Alles kein Problem. Eine Vereinbarung zwischen der Stadt Trier und der Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land erleichtert künftig die Wahl des Standesamtes. Umgekehrt wird auch der Service für angehende Eheleute aus Trier-Land verbessert. Auf Wunsch können sie problemlos und nahezu jeden Samstag den Standesbeamten im Turm Jerusalem in Trier "buchen". Triers Wirtschaftsdezernent Thomas Egger und Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland stellten gestern die Kooperation der Standesämter der Presse vor. Sie ist das Ergebnis von Gesprächen, die Stadt und VG auf vielen Ebenen führen, um Synergieeffekte zu nutzen (siehe Extra). Eine verstärkte Kooperation verlangt das Land im Übrigen von Verwaltungen, die ihren Sitz in derselben Stadt haben.
Früher habe es schon einmal Außenstellen für Trauungen in Trier gegeben, bemerkte Dezernent Egger, diese habe man jedoch wegen des hohen Personalaufwandes wieder abgeschafft. Mit den neuen Standorten in Trier-Land gebe es jetzt eine größere Auswahl für Hochzeiten "mit dem gewissen Extra". Mit diesem Slogan werben die Standesämter auch in ihrem neuen Flyer "Heiraten in Stadt und Land", der in Bürger- und Standesämtern ausliegt und auch auf den Internetseiten von Stadt und VG abrufbar ist.
Im Standesamt Trier werden pro Jahr rund 600 Trauungen beurkundet, wobei etwa 150 außerhalb der Stadt vollzogen werden. In Trier-Land wurden im laufenden Jahr bisher 78 Eheschließungen angemeldet; 27 Paare kamen von auswärts, meist aus Trier. Das Standesamt bezeichnete Egger als schönen Auftakt für neue Felder der Zusammenarbeit. Weitere sollen folgen, auch was das Städtenetz Trier-Konz-Schweich betrifft. Beispielsweise kann sich Egger vorstellen, dass Ausstellungen des Stadtmuseums in den Partnerstädten gezeigt werden.
Trier-Lands Bürgermeister Wolfgang Reiland sieht insbesondere bei den Einwohnermeldeämtern Einspar- und Kooperationspotenzial: "Die hätten wir gerne zusammengelegt, um den Service für die Bürger zu verbessern, aber die Landesgesetze lassen das nicht zu."Extra

In folgenden Bereichen sehen die Stadt Trier und die VG Trier-Land Potenzial für eine engere Zusammenarbeit: Tourismus: Die Kooperation mit der Tourist-Info Trier und dem Kreis bei der Vermarktung (Wandern, Radfahren) soll intensiviert werden. Bürobedarf/EDV: Abstimmung zwischen Stadt, Kreis, VG, ADD und Generalvikariat wird als sinnvoll erachtet. Brandschutz/Wirtschaftsförderung: Bestehende Zusammenarbeit soll vertieft werden. Wasserversorgung/Abwasserbeseitigung: Es gibt mehrere Verträge, zuletzt die Vereinbarung, Abwässer aus dem Raum Aach-Newel im Hauptklärwerk Trier zu reinigen. Schulen: Zweckverbände bestehen mit Schulen in Irsch, Zewen und Ehrang. Bäder: VG und Stadtwerke streben eine Zusammenarbeit bei der Betriebsführung, der technischen Leitung und der Materialbeschaffung an. alf

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