Heumaus trifft Honigbiene

TRIER. Trotz Schwimmbadwetter und langem Wochenende war der Umweltmarkt gut besucht. Auch die knapp 50 Aussteller trotzten unter hellen Zeltdächern der Hitze. Wer einen Platz im Schatten der Ungers-Vitrine ergattert hatte, konnte sich glücklich schätzen.

 Die Heumaus war einer der Renner unter den Bastelangeboten auf dem Umweltmarkt.Foto: Melanie Wollscheid

Die Heumaus war einer der Renner unter den Bastelangeboten auf dem Umweltmarkt.Foto: Melanie Wollscheid

Fröhliche Swingmelodien klingen durch die südlichen Ausläufer der Fußgängerzone. "Da muss irgendwas auf dem Viehmarkt los sein", sagt ein Passant. Die Klänge der FWG-Jazz-Band verfehlen ihre Wirkung nicht und locken neugierige Fußgänger herbei. Nur die hart gesottenen Einkäufer lassen sich nicht vom Rausch ihrer Tütenberge abbringen und schieben sich weiter von Geschäft zu Geschäft und von Klimaanlage zu Klimaanlage.Vielerlei für Bauherren und den Nachwuchs

Sie werden zumindest an diesem Tag nicht erfahren, wie man ökologisch baut, sich gesund ernährt oder umweltbedingten Krankheiten zu Leibe rückt. Angehende Häuslebauer sind auf diesem Markt hingegen gut aufgehoben.Von den günstigsten Förderkonditionen für innovative Energiesysteme bis hin zu den verschiedenen Mischungen für Fliesen ist fast alles zu finden. Die teilweise sogar "beschlipsten" Verkäufer geben sich große Mühe ihre Kunden so umfassend wie möglich zu informieren und scheinen dabei manche gar nicht mehr entlassen zu wollen.Während sich die Erwachsenen durch den Informationsdschungel kämpfen, beschäftigen sich die Kleinen lieber auf spielerische Art und Weise mit dem Thema Umwelt. Mit leuchtenden Augen steuern zwei 13-Jährige auf ein Schild mit der Aufschrift "Filzen" zu. Ihre Erwartungen sich nun auf körpernahe Drogensuche begeben zu dürfen zerschlagen sich jedoch am Stand des Geschehens.Statt Handschellen finden sie mit Seifenschaum gefüllte Spülschüsseln, in denen man ein buntes verfilztes Etwas erkennen kann, das sich später zu einem wunderschönen Schmetterling mausert. Die Mundwinkel der beiden Jungen folgen ebenso dem Gesetz der Schwerkraft wie ihre Skater-Hosen.Die jüngeren Kids sind jedoch eifrig bei der Sache und basteln besagte Schmetterlinge oder knuffige Wühlmäuse aus frischem Heu, die sie anschließend stolz den Eltern unter die - hoffentlich allergieresistente - Nase halten."Das große Krabbeln" wäre eine findige Überschrift für den Stand von Matthias Rettig gewesen. Doch auch ohne Wortspielerei zieht der Imker die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich - beziehungsweise auf seine Bienen.Hinter einer großen Glasscheibe tummeln sich hunderte gestreifter Majas und Willis. Staunend stehen die Kinder vor den Waben und lernen am lebenden Objekt, wie ein Bienenstaat funktioniert und wo der Honig herkommt.Etwas grotesk muten an diesem beinahe subtropischen Tag die großen Heizkessel an, die umweltfreundliche Energieträger wie Holz oder Pellets schlucken.Direkt gegenüber wartet die "Konkurrenz": mannshohe Solarzellen, die sich die Non-Stop-Sonnenbestrahlung gerne gefallen ließen.Um den gebeutelten Wasserhaushalt der Besucher wieder ins Gleichgewicht zu bringen, bieten einige Standbetreiber Bio-Wein und Öko-Bier zur Verköstigung an. Ein außergewöhnliches Vergnügen, auf das die Shopping-Fanatiker in der Einkaufsmeile ebenfalls verzichten müssen.

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