Holzkreuze in Trier sorgen für Aufsehen

Trier · Ominöse Holzkreuze haben in Trier am Moselufer am Vormittag für Aufsehen gesorgt. Mehrere TV-Leser meldeten sich und machten die Redaktion auf die Kreuze aufmerksam. Darauf steht: „Der letzte Deutsche.“

 Holzkreuze am Moselufer in Trier, fotografiert am Samstagvormittag von unserem Leser Lars Eggers

Holzkreuze am Moselufer in Trier, fotografiert am Samstagvormittag von unserem Leser Lars Eggers

Foto: Lars Eggers


Die Holzkreuze fanden sich am Moselufer auf Höhe der Feuerwache, im Mittelstreifen der Uferstraße. Die Trierer Polizei war bereits informiert, konnte aber noch nichts zu den Hintergründen sagen. Die Polizei sei auf die Kreuze aufmerksam gemacht worden, sagte ein Polizei-Mitarbeiter dem TV, Anzeige sei aber nicht erstattet worden. Auch sei nicht klar, ob es einen fremdenfeindlichen Hintergrund gebe. Auf den Kreuzen steht "Der letzte Deutsche". Außerdem hängen daran Flyer der "Identitären Bewegung". Ein Holzkreuz hing nach Angaben des Chefs der Trierer SPD-Stadtratsfraktion, Sven Teuber, auch an der Tür des Bürgerbüros von Malu Dreyer in der Saarstraße.

Auf der Internetseite der Identitären Bewegung steht, es handele sich dabei um eine "freie, patriotische Kraft, die sich aktiv und erfolgreich für Heimat, Freiheit und Tradition einsetzt". Hintermänner dieser Bewegung sind nicht bekannt, Namen dort nicht zu finden. Entstanden ist die am äußersten rechten Rand des politischen Spektrums angesiedelte Bewegung in Frankreich. Dort wird sie von Experten als rechtsextrem eingestuft. In Deutschland ist sie bisher meist nur im Internet aktiv. Symbol der Bewegung ist der griechische Buchstabe Lambda, der auch auf den Flyern in Trier an den Holzkreuzen zu sehen ist.

Über einen Ableger der Identitären Bewegung in Trier berichtete der TV bereits 2013 . Der Bremer Verfassungsschutz sprach damals im Hinblick auf die überall in Deutschland entstehenden Internetseiten und Facebook-Aktivitäten von einer konkreten Gefahr, die von der Bewegung ausgehe. Rechtsextremismusexperten nannten die auf den Internetseiten verbreiteten Gedanken eindeutig rassistisch und islamfeindlich.

Im November 2014 wurde die Trierer Seite umbenannt in "Identitäre Bewegung Pfalz". Das rheinland-pfälzische Innenministerium wollte damals prüfen, ob es bei der Identitären Bewegung verfassungsfeindliche Bestrebungen gebe.

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