"Aha!", "Ja", heftiges Kopfnicken in Kombination mit verwunderten Blicken und den Finger immer bereit am Auslöser der Digitalkamera - so tourte am gestrigen Mittwoch die sechsköpfige Delegation aus der japanischen Partnerstadt Nagaoka zusammen mit Triers Oberbürgermeister Helmut Schröer durch die Straßen Triers. Dabei hätte die Stadtbesichtigung unter dem Motto "Jung trifft Alt" stehen können. Denn die japanischen Gäste stammen aus einer Stadt, die erst seit 100 Jahren besteht. Ihre Stadtgeschichte ist noch kurz, Triers wirkt dagegen unendlich lang. Darin liege auch ein besonderer Reiz der Städtepartnerschaft zwischen Trier und Nagaoka, die am Freitag in Trier noch einmal besiegelt werden soll, sagt Pressesprecher Ralf Frühauf. Schröer gibt Touri-Tipps

Auch Nagaokas Bürgermeister Tamio Mori zeigt sich begeistert von dem Kontrast: "Ich finde es wunderbar, dass es in Trier so viele historische Stätten und Antiquitäten gibt, die so gut erhalten sind", übersetzt Dolmetscherin Tomoko Trapp. Die Japanerin hat viel zu tun. Denn allein bei der Stadtbesichtigung läuft Helmut Schröer durch die Trierer Fußgängerzone, und redet fast ohne Punkt und Komma. Er erklärt unter anderem, warum der eine Turm des Doms höher ist als der andere und gibt Hisayo Mori, der Ehefrau des japanischen Bürgermeisters, Tipps, wo Frau einkaufen gehen kann. Im Dom schließlich angekommen, erwartet die Gäste aus Fernost ein 15-minütiges Orgelspiel, bevor es weitergeht zur Basilika. Ähnlich straff wie die Stadtführung geht auch das Programm der nächsten Tage weiter. Heute zum Beispiel steht die Besichtigung der Firma JTI, am Freitag der Besuch der Partnerschaftsgärten auf dem Petrisberg und eine Baumpflanzung an den Mattheiser Weihern an. Anschließend findet der offizielle Teil mit der Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrags Trier-Nagaoka bei einer feierlichen Stadtratssitzung statt. Der Kontakt kam über die Partnerschaft mit Fort Worth (Texas) zustande. Zudem pflegte die Deutsch-Japanische Gesellschaft die Freundschaft zu Nagaoka.