Loebstraße: Klage droht

Trier · Der Bebauungsplan zur Trierer Loebstraße soll Ende Februar offengelegt werden. Bedenkenträger können dann Kritik am umstrittenen Straßenausbau offiziell einbringen. Die Interessengemeinschaft der Anlieger droht weiter mit einer Klage.

 Der jüngste Frost hat weitere Schlaglöcher in die Loebstraße gesprengt – noch in diesem Jahr soll die Straße ausgebaut werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Der jüngste Frost hat weitere Schlaglöcher in die Loebstraße gesprengt – noch in diesem Jahr soll die Straße ausgebaut werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Seit drei Jahren feilt die Stadtverwaltung an den Ausbauplänen für die Loebstraße in Trier-Nord. Auch die jüngste Variante ist im Dezember noch mal geändert worden, nachdem Gutachter auf Gefahren aufmerksam gemacht hatten. "Für mehr Verkehrssicherheit sind an mehreren Stellen Übergänge geschaffen worden, an denen Radfahrer gefahrlos von dem durch einen Grünstreifen von der Fahrbahn abgetrennten Fahrradweg auf die Straße wechseln können", erklärt Rathaus-Pressesprecher Ralf Frühauf. Auch das Übergangsproblem am Verteilerkreis Nord vom sogenannten Bordsteinradweg auf die Fahrbahn soll so gelöst werden. Eine weitere Änderung: "Zwischen Bushaltestellen und Parkstreifen an der Fahrbahnseite werden Trennungen errichtet", berichtet Frühauf. Bislang war das nicht geplant.

Heute soll der Ortsbeirat Trier-Nord die Offenlage des Bebauungsplans beschließen. Sofern der Stadtrat am Mittwoch, 2. Februar, der Offenlage ebenfalls zustimmt, wird der Bebauungsplan vom 23. Februar bis 28. März öffentlich gemacht. Dann können Betroffene Kritik bei der Stadtverwaltung einreichen. Die Stadt prüft die Eingaben und arbeitet diese gegebenenfalls ein. Werden wesentliche Dinge geändert, müssen die Pläne erneut offengelegt werden. Den endgültigen Baubeschluss soll der Stadtrat nach Plänen der Verwaltung am 16. Juni fassen. Anschließend können die vorbereiteten und besprochenen Zuschussanträge an das Land offiziell gestellt und die Bauarbeiten ausgeschrieben werden. "Kommt nichts Gravierendes dazwischen, soll 2011 mit dem Bau begonnen werden", sagt Frühauf.

Doch das scheint unwahrscheinlich: "Zieht die Stadt diese Pläne durch, werden wir definitiv klagen", kündigt Firmeninhaber und Anlieger Wolfgang Natus als Sprecher der Interessengemeinschaft Loebstraße an. Und: "Müssen wir durch zwei gerichtliche Instanzen, kann frühestens in vier oder fünf Jahren gebaut werden." Denn trotz der nochmaligen Nachbesserungen will die IG die Ausbaupläne nicht akzeptieren.

Der Fahrradweg an sich ist ihr ein Dorn im Auge (der TV berichtete mehrfach). "Wegen des Radwegs wird die Fahrbahn auf 6,50 Meter verschmälert - das reicht nicht aus, damit LKW problemlos auf die Firmengrundstücke fahren können. Außerdem fallen etliche Parkplätze weg", schimpft Natus. Laut Stadtverwaltung seien 6,50 Meter die für solche Straßen vorgesehene Breite - bei einem breiteren Ausbau könnte laut Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani das Land seine Zuschüsse verweigern. Mehrere Firmen hatten bislang die überbreite Straße dazu genutzt, LKW am Straßenrand zu be- und entladen. Nach der Fahrbahnverschmälerung würden solche Ladevorgänge für Rückstaus sorgen. Doch teilweise sind die Firmengrundstücke zu eng bebaut, als dass die LKW dort abgestellt werden könnten. Als Reaktion auf die Bedenken der Anlieger hatte die Stadt einen zusätzlichen LKW-Standstreifen zwischen Fahrbahn und Firmengeländen eingeplant (der TV berichtete).

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