Mit 81 der nächste Bestseller

Frisch im Paulinus-Verlag erschienen ist ein neuer Dom-Kunstführer. Wie die drei Vorgänger-Bände stammt er aus der Feder von Franz Ronig. Der 81-jährige ehemalige Bistumskonservator kennt Deutschlands älteste Kathedrale wie kein anderer.

 Mit seinem frisch veröffentlichten, bislang vierten Dom-Führer: Professor Dr. Franz Ronig. TV-Foto: Roland Morgen

Mit seinem frisch veröffentlichten, bislang vierten Dom-Führer: Professor Dr. Franz Ronig. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. (rm.)Der Trierer Dom ist ein in vielfacher Hinsicht einzigartiges Bauwerk. Als älteste Kirche und auch ältester Bischofssitz nördlich der Alpen vereinigt er 1700 Jahre europäischer Kunst- und Baugeschichte. Seit 1986 zählt er zum Unesco-Weltkulturerbe und zieht jährlich eine Million Besucher an. Sie informiert der frisch im Paulinus-Verlag erschienene neuer Domführer. Verfasser ist der Mann, der Triers Kathedrale kennt wie kein anderer und selbst als Symbol für Kontinuität steht: Professor Dr. Franz Ronig, ehemaliger Bistumskonservator, emeritierter Domkapitular und mit 81 Lenzen nach wie vor der Kustos des Domschatzes. Aus der Feder des Kunsthistoriker-Grandseigneurs stammen auch die früheren Dom-Führer aus den Jahren 1970, 1974 und 1982, die in insgesamt zwei Dutzend und vielfach überarbeiteten Auflagen erschienen sind.

Warum nun ein neues Buch? "Der bisherige Domführer war überaltert. In seinem Erscheinungsbild und Layout, aber auch, was den Forschungsstand anbetrifft", sagt Ronig. Der neue Band ist größer (aber mit 12 x 19 cm immer noch handlich), umfangreicher (mit Lageplan 52 Seiten), übersichtlicher gestaltet und informativer. Ronig zeichnet den Werdegang des Doms seit seinen römischen Anfängen nach. Mit dem "Quadratbau" von 40 Metern Seitenlänge im Kern steht ein beträchtlicher Teil der antiken Mauersubstanz noch immer aufrecht. Das heutige Gesicht des imposanten Komplexes bestimmt die aus dem 11. Jahrhundert stammende und mit 50 Metern Breite größte romanische Westfassade überhaupt. Die Kombination aus wiederverwendeten römischen Steinen und Anlehnung an römische Vorbilder zählt für Ronig "mit zum Erhabensten, was die abendländische Kirchen-Architektur vor 1000 Jahren hervorgebracht hat". Seit dem Mittelalter erfuhr die Bischofskirche viele weitere Veränderungen und bauliche "Zutaten" wie drei Krypten oder im Barock die Heilig-Rock-Kapelle als östlichen Anbau. Die Ausstattung (reich verzierte Altäre, Grabdenkmäler) reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück.

Der neue Domführer, von dem bis zum Herbst auch einige Übersetzungen erscheinen, wurde am Donnerstagabend vorgestellt. Einiges ist jetzt schon klar: Er wird ein Bestseller. Bereits die Vorgänger verkauften sich bestens.

Franz Ronigs Kunstführer"Der Dom zu Trier" ist für 3,90 Euro erhältlich in der Dom-Information, der Dom-Schatzkammer und im Buchhandel.

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