Trier. (rm.) Horst Köhler alias Guildo Horn kehrt zurück zu seinen Wurzeln. Die Musiker-Karriere begann er als Schlagzeuger, ohne Lebenshilfe hätte er nicht sein Alter Ego Guildo Horn erfunden. Bei "Trier trommelt" ist er Moderator und Vortrommler - und "sehr guter Dinge, dass wir den Rekord nach Trier holen".

Guildo Horn in Lebenshilfe-Diensten und als Trommler - das ist doch gleich ein zweifaches Déjà-vu-Erlebnis.

Guildo Horn: Das stimmt. Als Schlagzeuger habe ich mich seit meiner frühpubertären Phase versucht. Es war im Spielmannszug des Jugendzentrums Exzellenzhaus. Da hab ich erst die Landsknechtstrommel gespielt, dann die Wirbeltrommel. Es folgte die Schülerband-Zeit in Trier und Daun und dann eine perkussive Spätphase bei so legendären Combos wie "Schmal, breit & Gespräch", "California" und "Eve & The Handymen".

Wie kam die Lebenshilfe ins Spiel?

Guildo Horn: Für die arbeitet meine Mutter schon ewig als Fahrerin. Nach meinem Abi beschloss sie einstimmig, ich müsse dort ein soziales Jahr absolvieren, was ich als guter Sohn dann auch tat. Zum Glück! Alles in allem war es ein Erlebnis, das mein Leben verändert hat.

Inwiefern?

Guildo Horn: Ich habe viel von geistig Behinderten gelernt. Die sind offen, spontan und gehen supercool mit Musik um. Da fragt man sich: Wer ist hier eigentlich behindert? Daraufhin habe ich Pädagogik studiert, und irgendwann kam die Guildo-Horn-Idee. Kurz gesagt: Ohne Lebenshilfe kein Guildo Horn.

Und der revanchiert sich nun, indem er das Zugpferd für "Trier trommelt" macht?

Guildo Horn: Kann man so sagen. Das ist für mich Ehren- und Herzenssache. Unabhängig davon finde ich, es ist eine geile Idee, dass die Lebenshilfe zum Jubiläum nicht nur mit den betreuten Mitarbeitern und deren Familien im eigenen Saft köchelt, sondern sich mit einem knackigen Event für alle öffnet. Der Rekordversuch ist nur Teil des Programms.

Wie soll der vonstatten gehen?

Guildo Horn: Die große Stunde schlägt um 16.30 Uhr. Dann sollen mindestens 1500 Trommler zu einem mindestens dreiminütigen Wirbel ansetzen. Die notwendigen Gerätschaften - original Snare-Drums - haben wir vor Ort. Was wir noch brauchen, sind weitere Teilnehmer. Meine Botschaft ist: Strömet alle in die Diedenhofener Straße, und lasset uns gemeinsam den Rekord nach Trier holen! Die alte Bestmarke stammt von 2001, initiiert von der Band "The Monkees".

Positives Vorgefühl?

Guildo Horn: Unbedingt. Denn wir haben prominente Unterstützung. Selbst vom 1. FC Kaiserslautern kommen zwei Spieler zu uns. Wir hätten auch gerne jemanden von Eintracht Trier dabei gehabt, aber die haben sich auf unsere Anfragen hin nicht gerührt. Leider. Aber es wird trotzdem eine geile Aktion!

Das Jubiläumsfest der Lebenshilfe findet am Sonntag, 30. August, ab 10 Uhr auf dem Werkstatt-Gelände Diedenhofener Straße (Trier-Euren; nähe Eissporthalle) statt. Infos: www.trier-trommelt.de. Guildo Horns Biografie "Doppel-Ich" ist in den TV-Service-Centern Trier, Bitburg und Wittlich erhältlich.