Neue Heimat, neue Herausforderungen

Trier · Heute übersetzt er historische Romane ins Deutsche und hilft in einer spanischen Gemeinde aus: Pastor Heinrich Brubach genießt seinen Ruhestand in der Nähe der spanischen Stadt Malaga. Doch auf seine Amtszeit in Trier blickt der Pfarrer, der im Sommer den 50. Jahrestag seiner Priesterweihe gefeiert hat, gerne zurück. Besonders die Zusammenlegung von fünf Innenstadtpfarreien war für ihn eine bewegende Zeit.

 Braun gebrannt und zufrieden: Heinrich Brubach in seinem Haus in Spanien. Foto: privat

Braun gebrannt und zufrieden: Heinrich Brubach in seinem Haus in Spanien. Foto: privat

Trier. An seine Priesterweihe im Jahr 1964 erinnert sich Heinrich Brubach noch sehr genau. "Wir waren der letzte Priesterkurs, der vor der Restaurierung des Trierer Doms dort geweiht wurde. Überall hat man noch die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs und die provisorischen Stützpfeiler gesehen." Brubach erzählt gerne Geschichten aus seiner langen Amtszeit in Trier, die vor zehn Jahren zu Ende gegangen ist.
Aus gesundheitlichen Gründen ist der heute 74-Jährige damals in Rente gegangen. "Es ist mir sehr schwergefallen, die Pfarrei aufzugeben, aber es war für die Pfarrei und auch für mich am besten so", sagt er. "Aber ich bin nicht der Mensch, der Dingen hinterhertrauert." Und so hat sich Brubach nach seiner Genesung neue Aufgaben und Herausforderungen gesucht. Er habe oft Sonntagsgottesdienste gehalten und als Richter am Bischöflichen Ehegericht ausgeholfen, berichtet er. Als er Freunde in der spanischen Stadt Malaga besucht, beschließt er, selbst nach Spanien zu ziehen. Dort lebt er nun seit fast fünf Jahren in einem kleinen Strandort. Begeistert berichtet der Rentner von seinem neuesten Projekt: Er übersetzt den historischen Roman eines befreundeten Priesters vom Spanischen ins Deutsche. Herausforderungen hat sich Brubach auch in seiner Amtszeit gestellt. Die Trierer Pfarreien Agritius, Paulus, Gangolf, Antonius und Liebfrauen wurden im Jahr 2001 zusammengeschlossen. Aus ihnen wurde die Innenstadtpfarrei Liebfrauen. "Das war ein Prozess, der sehr viel Geduld, viele Diskussionen und eine Menge Arbeit erfordert hat", sagt Brubach. Er lobt produktive Diskussionen der Beteiligten: "Das hat geholfen, viele Fehler, die es am Anfang noch gab, zu beheben."
Auch nach seiner Amtszeit ist Brubach in seiner Gemeinde in Trier nicht vergessen. Im Sommer feierte er dort sein goldenes Priesterjubiläum. Eigens dafür kam er nach Trier. "Zuerst hat mich die Nachricht von der Jubiläumsfeier überrascht. Ich bin ja schon so lange weg. Aber die Feier war toll vorbereitet, und ich war richtig überwältigt. Ich bin froh und dankbar, dass viele Freundschaften über zehn Jahre hinweg bestehen geblieben sind."
Nach Trier sei er gerne noch einmal gekommen, sagt der Pastor. Seinen Ruhestand in Spanien möchte er dennoch nicht missen. "Ich vergleiche Deutschland und Spanien nicht miteinander. Das geht auch gar nicht. Durch den Ruhestand sind neue Kräfte in mir frei geworden, und darüber bin ich froh und glücklich." lekr

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