Rohbau des Brand- und Katastrophenschutzzentrums in Trier-Ehrang steht - 12,5-Millionen-Euro-Projekt im Zeitplan

Trier · Die neue Nebenwache der Berufsfeuerwehr Trier wird voraussichtlich wie geplant im März 2016 fertig. Vor dem Richtfest am Dienstag hat sich der TV die Großbaustelle angeschaut.

 Bodenansicht der Baustelle: Auch draußen gibt es für die beauftragten Firmen noch viel zu tun.

Bodenansicht der Baustelle: Auch draußen gibt es für die beauftragten Firmen noch viel zu tun.

Foto: Friedemann vetter (Ve._), Friedemann Vetter ("TV-Upload vetter"

Trier. Auf dem Grundstück an der Servaisstraße in Trier-Ehrang herrscht reger Betrieb. Arbeiter graben, schaufeln, hämmern, bohren, schneiden, verlegen und messen. Bagger rollen übers Gelände, Leitern werden auf- und abgebaut. Alle Einzelarbeitsstellen fügen sich später zu einem großen Ganzen zusammen.

Das Herzstück: Das Hauptgebäude umfasst alle wesentlichen Funktionen, hinzu kommt eine Containerhalle als Lager. Herzstück ist die große Alarmhalle, in der die Einsatzfahrzeuge untergebracht werden. Durchsichtige Tore lassen Tageslicht einfallen. Noch lässt sich erst erahnen, wie imposant hier die Armada für den "Angriff" auf Brände und Rettungseinsätze bei schweren Unfällen später wirken wird.

Die Übungshalle: Zum regelmäßigen Training dient die Übungshalle nebenan. Dort können Feuerwehrleute typische Einsatzlagen proben. Auch der Landesfeuerwehrverband will diese neue Gelegenheit nutzen und Einsatzkräfte aus anderen Kommunen vermitteln. Dort geht es zum Beispiel um die Höhenrettung: Die Wehrleute erklimmen mit tragbaren Leitern Fenster in oberen Stockwerken oder hangeln sich an einer speziellen Stahlkonstruktion an der Decke entlang. "Hier üben wir immer wieder die gleichen Handgriffe, damit sie im Ernstfall absolut sicher sitzen", erklärt Andreas Kirchartz, Projektleiter der Berufsfeuerwehr.

Die Atemschutzübungsstrecke: Bisher gibt es einen solchen Parcours in der Hauptwache der Berufsfeuerwehr. Der Kreis Trier-Saarburg setzt eine transportable Version ein, deren Aufbau stets großen Aufwand bedeutet. Künftig nutzen Stadt und Kreis die gemeinsame moderne Übungsstrecke in Ehrang. Die Absolventen wärmen sich mit Fahrradfahren und Leitersteigen auf. Dann laufen, klettern, kriechen und springen sie in voller Montur und Belastung durch den abgedunkelten Parcours.

Der Schulungstrakt: Vier Lehrsäle stehen künftig zur Verfügung. Klassische Feuerwehr, betrieblicher Brandschutz und Rettungsdienst werden dort unterrichtet. Auch Mitarbeiter von Firmen werden geschult. "Heute sind die Einsatzlagen viel komplexer, zum Beispiel durch die Berücksichtigung von Lüftungsanlagen in Gebäuden. Deshalb müssen wir viel mehr in die Ausbildung investieren", sagt Kirchartz. Nebenan beherbergt ein Raum den Führungsstab bei Sonderlagen wie Hochwasser oder Unwetter.

Der Verwaltungs- und Wohntrakt: Neben Büros gibt es eine große Küche, Aufenthalts- und Ruheräume. Dort können die Feuerwehrleute auch schlafen und sich beim Alarm sofort an Stangen durch Schächte in die Fahrzeughalle ablassen - wie Zuschauern das aus Actionfilmen bekannt ist.

Die Besetzung: Rund um die Uhr an jedem Tag im Jahr wird die Ehranger Wache mit sechs Funktionsstellen besetzt sein, wobei das Gebäude für bis zu zehn Funktionsstellen ausgelegt ist. Das hört sich nach wenig an, doch um den Schichtbetrieb, Urlaubs- und Krankheitszeiten aufzufangen, ist ein Vielfaches an Mitarbeitern nötig.

Der Zeitplan: Im November 2014 war Baubeginn mit den Bodenarbeiten auf dem 11 500 Quadratmeter großen Grundstück des zuvor abgerissenen Brauchwasserwerks der Stadtwerke Trier (SWT). Die Stadt Trier als Bauherr hat das Gelände gekauft und setzt die SWT als Projektsteuerer ein. Der Rohbau entsteht seit März 2015. Innenausbau und Gestaltung der Außenanlagen folgen, so dass bis März 2016 die Feuerwache fertig sein soll. Dann kann die Feuerwehr einziehen und alles für den Betriebsstart vorbereiten. SWT-Architekt Christian Reinert: "Wir liegen voll im Zeitplan und werden voraussichtlich auch das Kostenbudget von 12,5 Millionen Euro einhalten." Kirchartz: "Die Vorfreude ist groß. Wir hoffen natürlich auch auf eine Lösung für den Bau einer neuen Hauptwache."Extra

 Das Luftbild zeigt das entstehende Hauptgebäude mit Fahrzeughalle und die Containerhalle rechts vorne. Am oberen Bildrand ist die Servaisstraße zu sehen, die in die B 53 (rechter Bildrand) mündet. TV-Fotos (3): Friedemann Vetter (2), Portaflug Föhren

Das Luftbild zeigt das entstehende Hauptgebäude mit Fahrzeughalle und die Containerhalle rechts vorne. Am oberen Bildrand ist die Servaisstraße zu sehen, die in die B 53 (rechter Bildrand) mündet. TV-Fotos (3): Friedemann Vetter (2), Portaflug Föhren

Foto: (h_st )

Das Technische Hilfswerk Trier will direkt neben der neuen Feuerwache ein neues Zentrum bauen. Als Bundesbehörde ist für das THW eine europäische Ausschreibung Pflicht. SWT-Architekt Reinert: "Wir haben uns beworben, möchten im Auftrag der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben bauen. Das THW wäre dann Mieter." Ein Blockheizkraftwerk soll alle Gebäude mit Energie und Wärme versorgen. cus

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort