Seit 100 Jahren voll im Leben: Margarete Petry feiert Geburtstag

Trier · Margarete Petry kann nicht nur auf ein langes und bewegtes Leben zurückschauen - mit ihren 100 Jahren nimmt sie auch immer noch rege daran teil. Davon konnte sich auch Bürgermeisterin Angelika Birk überzeugen.

 Mehr als zwei Dutzend Nachfahren gratulieren Margarete Petry zum runden Geburtstag. TV-Foto: Lisa Bergmann

Mehr als zwei Dutzend Nachfahren gratulieren Margarete Petry zum runden Geburtstag. TV-Foto: Lisa Bergmann

Trier. Margarete Petry ist ein bisschen verwundert über die vielen Menschen um sie herum: Im Besuchercafé des Seniorenstifts der Barmherzigen Brüder herrscht Hochbetrieb. Kinder, Enkel, Urenkel, Freunde und Bekannte - alle sind gekommen, um der lebenslustigen Seniorin zu gratulieren.
Zu Fuß nach Konz zur Schule


Schließlich ist es nicht irgendein Geburtstag, sondern der erste und sicher nicht letzte dreistellige Geburtstag von Margarete Petry, geborene Monz. In 100 Jahren hat sie viel erlebt. Sehr gut erinnert sie sich zum Beispiel an ihre Schulzeit in der Weimarer Republik.
"Damals ging ich in Konz zur Schule. Da die Bahnlinie bestreikt wurde, musste ich jeden Tag zu Fuß hin und zurücklaufen." Die Strecke zwischen Trier und Konz war im Jahr 1923 eine von vielen, die im Rahmen des passiven Widerstands bestreikt wurde. Zu diesem hatte Kanzler Wilhelm Cuno nach der Besetzung des Ruhrgebiets durch französische Streitkräfte aufgerufen.
1929 eröffneten Petrys Eltern das Fahrradgeschäft Monz, das bis heute in der Bruchhausenstraße existiert.
1937 heiratete die Jubilarin Matthias Petry, der ebenfalls 1955 ein Fahrradgeschäft in der Glockenstraße eröffnete.
Fünf Kinder, zehn Enkel und zehn Urenkel vergrößerten die Familie im Laufe der Jahrzehnte. Die Jahre des Zweiten Weltkriegs verbrachte das Paar mit den beiden ältesten Söhnen in Dessau. Matthias Petry arbeitete hier als Ingenieur bei der Flugzeugfirma Junkers. Er starb 1984.
Grüße von Malu Dreyer



Noch bis vor zwei Jahren lebte Margarete Petry im eigenen Haushalt, dann zog sie ins Seniorenstift der Barmherzigen Brüder. Besonders freut sie sich über die Glückwünsche der Stadt, die Bürgermeisterin Angelika Birk überbringt - und die von Ministerpräsidentin Malu Dreyer. "Wie kann ich mich denn da bedanken", fragt sie, "kann man da mal anrufen?". Tochter Roswitha schlägt stattdessen vor, eine Dankeskarte zu schreiben. Mit diesem Kompromiss ist die Jubilarin einverstanden. lbe

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