Verein fordert: Günstiger Wohnraum jetzt!

Mit einer Protestaktion in Trier-Feyen hat sich der zwei Jahre alte Verein "Trier bewegt" gestern Abend für die schnelle Umwandlung alter Liegenschaften in günstigen Wohnraum eingesetzt.

 Stiller Protest: Mitglieder des Vereins „Trier bewegt“ montieren an der Kaserne Castelnau ein Plakat. TV-Foto: Friedemann Vetter

Stiller Protest: Mitglieder des Vereins „Trier bewegt“ montieren an der Kaserne Castelnau ein Plakat. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier. "Es kann nicht sein, dass in Trier Wohnraum verkommt und vernachlässigt wird, obwohl eine Wohnungsnot herrscht und viele, vom Studenten bis zum Obdachlosen, buchstäblich auf der Straße landen." Mit diesem Satz fasst Jenny Wolf von "Trier bewegt" die Aussage der Aktion am Donnerstagabend zusammen. Der Verein hat sich zwar den Standort Feyen für seinen Protest ausgesucht, weil dort mit der Kaserne Castelnau ein Paradebeispiel an Entwicklungs- und Umwandlungsbedarf steht. Aber dort ist die Lage klar: Die Entwicklungsgesellschaft Petrisberg (EGP) will das Areal innerhalb der kommenden zehn Jahre in ein Wohn- und Geschäftsviertel umwandeln (der TV berichtete). Warum also ein Protest in Feyen?

"Unsere Aktion ist als Symbol zu verstehen", sagt Michael-Ron Stallwood, Vorsitzender von "Trier bewegt". "Auch in Feyen ist zehn Jahre lang nichts geschehen. Wir wollen unterstreichen, dass es jetzt nötig ist, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, und nicht erst in zehn Jahren." Vor allem das französische Wohnviertel Burgunderstraße in Trier-Kürenz hat "Trier bewegt" im Visier. Auch hier sind bereits Planungen im Gange. Bis Ende August werden die letzten Bewohner das Franzosen-Wohngebiet Burgunderstraße verlassen.

In die 174 Wohnungen könnten Studenten einziehen, möglicherweise bereits zum Wintersemester - das hat Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani (CDU) angekündigt. Eine Übergangslösung, bis die Stadt 2012 die Bauleitplanung vorgelegt und der Bund das acht Hektar große Areal an einen Entwickler verkauft hat. "Es muss schnell gehen", betont Stallwood. "Wir wollen Druck machen." Extra "Trier bewegt" entstand durch den Zusammenschluss einiger Greenpeace-Aktivisten, die ihr Engagement über den Umweltschutz hinaus erweitern wollten. Sitz des Vereins ist das Friedens- und Umweltzentrum in der Pfützenstraße. "Trier bewegt" ist Initiator der im Mai gestarteten Kampagne "Eintritt", die Obdachlosen helfen will, in die Gesellschaft zurückzufinden.

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