Vortrag in der Stadtbibliothek: Historische Karten, edler Wein

Trier · Um die historische "Kartenaufnahme der Rheinlande" durch Franzosen und Preußen und ihre Bedeutung für den Weinbau geht es im Vortrag von Daniel Deckers am Donnerstag, 3. November, 18 Uhr, im Lesesaal der Stadtbibliothek Trier, Weberbach 25. Anschließend werden Weine von renommierten Gütern ausgeschenkt.

Trier. Im Dezember 1816 wurde die Niederlage Frankreichs in den Freiheitskriegen auch in kartografischer Hinsicht besiegelt: In Berlin trafen die letzten Blätter eines umfangreichen Kartenwerks ein, das Napoleon selbst in Auftrag gegeben hatte. 1801 hatten französische Ingenieur-Geographen begonnen, das kurz zuvor annektierte Gebiet links des Rheins zu vermessen.
Weil die Franzosen unter Leitung des Obersten Jean Joseph Tranchot (1752-1815) mit neuen wissenschaftlichen Methoden arbeiteten, waren sie 1814 längst nicht so weit, wie Napoleon es erwartet hatte. Unter Leitung des späteren Generalfeldmarschalls Karl Freiherr von Müffling (1775-1851) setzen die Preußen als neue Landesherren das ambitionierte Werk fort. 1828 war die erste moderne topographische "Landesaufnahme" vollendet.
Heute werden die handkolorierten Kartenblätter nicht nur wegen ihrer Schönheit gerühmt. Sie sind eine unersetzbare Quelle für Fragen nach der naturräumlichen Gliederung, dem Straßennetz, der Siedlungsentwicklung oder auch der Bodennutzung vor 200 Jahren - und damit auch des Weinbaus. Mehr noch: Die Landesaufnahme von Tranchot/v. Müffling ist das älteste topographische Kartenwerk weltweit, das auch die Weinkultur berücksichtigt. Und das am Rhein, an der Ahr, an der Mosel und an der Nahe, sogar im seit 1815 nassauischen Rheingau sowie in Teilen des heutigen Rheinhessen.
Alte Karten neu entdecken


200 Jahre nach der "Übergabe" wollen diese Karten neu entdeckt werden, findet Daniel Deckers, FAZ-Journalist Weinexperte und gern gesehener und gehörter Referent in der Stadtbibliothek.
Im Anschluss an den Vortrag werden Weine von sieben VDP-Gütern ausgeschenkt. Mit dabei sind die Weingüter Maximin Grünhaus, Geltz-Zilliken, Reichsgraf von Kesselstatt, Piedmont, Schloss Saarstein, Fritz Haag und S.A. Prüm. Der Entritt ist frei. red

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