Wenn der Hahn kräht …

Heute schon übers Wetter geredet? Wenn einem nichts einfällt zum Gesprächseinstieg, dann schimpft man halt übers Wetter. Die Zustimmung von der Gegenseite ist sicher und der "gemeinsame Faden" gefunden.

Aber das Wetter kann einem ja manchmal auch richtig zusetzen - der letzte Dezember lässt grüßen. Und die Frage, wie das Wetter am nächsten Tag wird, ist immer wieder eine Art Orakel, obwohl sie - Hand aufs Herz - für die meisten doch kaum noch von großer Bedeutung ist. Es sei denn, es kommt mal wirklich dick mit Schnee, Eis oder Sturm. Dennoch schauen fast alle täglich gebannt auf die Wetterprognosen, das scheint so ein alter Urinstinkt zu sein. Auch wenn es nur um die Frage "morgen früh mit Schirm oder nicht" gehen mag.

Ach ja, die Prognosen: Die Großeltern hingen abends noch gebannt am Radio, um das - meist sehr ungenaue - Orakel für den nächsten Tag nicht zu verpassen. Dann kam das Fernsehen. Zunächst malte anfangs der 60er Jahre ein netter Wetteronkel nach der Tagesschau mit quietschender Kreide und im Plauderton seine Vorhersage-Wölkchen auf eine Karte. Dann wurden die Prognosen immer wissenschaftlicher und - naja - meist auch genauer. Inzwischen ist auch die Elektronik-Industrie auf den Trichter gekommen: Silbrige "Wetterstationen" mit grauen Displays überschwemmen den Markt. Fast jeder hat heute so ein batteriefressendes Gerät im Regal stehen, das uns mit Außen- und Innentemperaturen, Wolken-, Sonnen- und Regensymbolen unterhält.

Tolle Dinger! Nur sollte mal überprüft werden, ob diese Schrank-Orakel wirklich überall zur gleichen Zeit die gleiche Vorhersage bringen. Doch wer will schon die volle Wahrheit wissen - ein paar Illusiönchen seien einem vergönnt. Im Übrigen gilt immer noch: "Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist."

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