Jubiläum Haus der Offenen Tür: Seit 60 Jahren steht hier die Tür offen

Trier · Für Kinder und Jugendliche bietet die Einrichtung einen täglichen Treffpunkt. Und das bereits seit mehreren Generationen.

Pater Reinhard Büker hat keine ruhige Minute. Immer wieder kommen Kinder zu ihm, fragen, ob er ihre Taschen wegschließen kann, ob er ihnen etwas Süßes verkauft, ob er die große Turnmatte in die Halle legt. Büker ist Teil des fünfköpfigen Teams, das sich im Haus der Offenen Tür um Kinder und Jugendliche kümmert. In dem Jugendzentrum können sie ihre freien Nachmittage verbringen, Freunde treffen oder sich mit Vertrauenspersonen unterhalten, wenn es Probleme gibt. Seit 60 Jahren steht die Tür nun schon offen, für die Beteiligten ein Grund zum feiern.

Angefangen hat alles mit einem Internat, das 1947 von der Ordensgemeinschaft Salesianer Don Boscos eröffnet wurde, um jungen Menschen eine Perspektive zu geben. Bereits 1952 siedelte man wegen Platzgründen nach Trier-West um. Schon damals wurde den Jugendlichen neben der schulischen Ausbildung auch einiges an Freizeitprogramm geboten. Einer der Lehrer organisierte verschiedene Gruppenbeschäftigungen für den Nachmittag.

Im Jahr 1958 wurde das Haus neben dem Internat gekauft und in ein Jugendzentrum umgewandelt. Mittlerweile ist das Internat geschlossen – doch das Jugendzentrum steht seit 60 Jahren. Gesicht des Ganzen ist Pater Reinhard Büker, doch hinter dem Jugendzentrum stehen mehrere Menschen. Drei weitere Mitarbeiter und eine FSJlerin kümmern sich um das Jugendzentrum und seine Besucher. Sie helfen bei den Hausaufgaben, betreuen die Fußballspiele oder haben ein offenes Ohr. Unter der Woche steht die Tür des Jugendzentrums ab 14 Uhr allen Kindern ab sechs Jahren offen.

Die Kinder und Jugendlichen kommen gerne in das Jugendzentrum, oft waren bereits ihre Eltern als Kinder hier. „Man kennt sich hier eben“, sagt Büker. Egal ob Basketball, Fußball, Billiard oder Tischtennis, in den Räumen des Jugendzentrums findet jeder etwas.

Rund 50 bis 70 Kinder kommen pro Tag in das Jugendzentrum in Trier, so schätzt der Pater Reinhard Büker.

Manche von ihnen kommen nur ganz kurz, etwa um sich etwas Süßes zu kaufen, andere bleiben den ganzen Nachmittag. Bis 22.30 Uhr können die Jugendlichen unter der Woche bleiben.

Am Wochenende werden oft größere Aktivitäten oder Tagesausflüge angeboten. Dann geht es für die Jugendlichen einen Tag nach Köln, in die Eishalle nach Bitburg oder ins Phantasialand. Die kleine Joy, sieben Jahre alt, fährt am liebsten ins Schwimmbad, wie sie sagt. Aber sie ist auch öfter nachmittags hier, um mit ihren Freundinnen zu spielen. Soheil kommt vor allem wegen der Chips. Der 9-Jährige kauft sich fast jeden Tag eine kleine Tüte, erzählt der lachend. Die teilt er natürlich auch mit seinen Freunden.

Zum 60-jährigen Geburtstag gibt es am Samstag, 8. September, ab 12.30 Uhr ein Fest. Ein Bungee-Run (eine
Art Hüpfburg für Kinder), ein Seifenblasenspielplatz und ein Kinder-Rodeo werden auf dem Gelände aufgebaut. „Es ist eine Art Zusammenkommen für alle Kinder, Jugendlichen, Ehemaligen und Interessierten“, sagt Pater Büker. Für 17.30 Uhr steht außerdem der Jongleur Christian Dirr auf dem Programm.

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