Junge Künstler stellen ihre Werke aus

Gerolstein · Was Schüler aller Altersstufen des Gerolsteiner St. Matthias-Gymnasiums im Kunstunterricht geleistet haben, ist derzeit in und neben der Erlöserkirche zu sehen. Unter dem Titel "Siebte Ansichtssache" sind Arbeiten zu verschiedenen Themen zu sehen - darunter auch einige, die sich mit der Geschichte der 100 Jahre alten Kirche befassen.

 In der Ausstellung des St.-Matthias-Gymnasiums ist Laura Kirwels Figur zum Thema Grauen und Zärtlichkeit zu sehen. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

In der Ausstellung des St.-Matthias-Gymnasiums ist Laura Kirwels Figur zum Thema Grauen und Zärtlichkeit zu sehen. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Gerolstein. Laura Kirwel - 17 Jahre, zwölfte Klasse, Leistungskurs Kunst - ist mit einem der aufsehenerregendsten Werke in der Ausstellung vertreten. Der Auftrag ihres Lehrers Martin Schambach war, eine "metamorphe Figur zwischen Grauen und Zärtlichkeit" zu schaffen. Laura Kirwel entschied sich für die Spinne. "Viele Menschen überkommt ein Grauen bei ihrem Anblick", erläutert sie ihr Objekt, das sie aus Draht, Zeitung und Pappmaché formte und es dann um ein Mädchengesicht ("Zärtlichkeit") aus Modelliermasse ergänzte. "Meine Botschaft ist, dass man etwas nicht auf den ersten Blick bewerten sollte", sagt sie. Sie habe sich monatelang mit der Plastik beschäftigt und beim Transport auf dem Fußweg zur Schule schon mal schräge Blicke und Kopfschütteln von Passanten oder Autofahrern geerntet. Über ihren Kunstunterricht bei Martin Schambach sagt Laura Kirwel: "Ich werde sehr gefordert und in meiner persönlichen künstlerischen Entwicklung außerordentlich positiv beeinflusst."
Auch Vanessa Anhuth ist an der Ausstellung beteiligt - mit einem Comic über die Einweihung der Erlöserkirche vor 100 Jahren. Sie habe Geschichte (die Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II.) und Gag (vorzeitige Abreise wegen fehlenden Kaiserwetters) verknüpft, erklärt die 17-Jährige aus der elften Klasse, die den Grundkurs Kunst bei Jacqueline Beauducel absolviert.
Die aktuelle "Ansichtssache" zeigt neben Laura Kirwels Spinnenplastik und Vanessa Anhuths bleistiftgezeichnetem Comic Dutzende weiterer Arbeiten aus dem Kunstunterricht: Skulpturen auf dem Vorplatz sowie Transparentfenster und Altarkerzen im Inneren der Erlöserkirche; mosaikverzierte Figuren im Treppenhaus und in den Räumen der sogenannten Graf-Mirbach-Wohnung im Haus neben der Kirche; großformatige Temperamalereien von Augen auf dem Dachboden; Modelle der Erlöserkirche aus Legosteinen, Tonscherben, Styropor und Pappmaché in der Küche; Fotos von der Erlöserkirche, wie sie in den Wolken thront oder in der Wüste steht - dank digitaler Bildbearbeitung von Schülern.
"Wir zeigen die ganze Vielfalt der Zugänge zum Thema Erlösung und Erlöserkirche", brachte Martin Schambach als Leiter der Fachkonferenz Bildende Kunst bei der Eröffnung das Anliegen der Ausstellung auf den Punkt. Und Pfarrer Roman Hartmann als Hausherr empfahl den Vernissagegästen: "Lassen Sie Ihre Gedanken schweifen beim Betrachten der Exponate und kommen Sie miteinander über junge Kunst ins Gespräch." Den musikalischen Rahmen der Vernissage gestaltete der Achtklässler Georg Lenz mit Flötenstücken.
Die Ausstellung "Siebte Ansichtssache" ist bis zum 16. September zu sehen. Kontakt und Info: SMG Gerolstein, Telefon 06591/3447, oder Evangelische Kirchengemeinde Gerolstein, Telefon 06591/3362.

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