Leser fordern: "Die Ente bleibt drinnen!"

Daun · "Lasst die Enten, wo sie sind": Das ist die einhellige Meinung zahlreicher Bürger. Die Tiere sollen, wenn die Umgestaltung des Dauner Kurparks kommt, dort keinen Platz mehr haben.

Daun. Der neue Kurpark: Beschlossen ist er, aber wann tatsächlich mit der Umgestaltung begonnen werden kann, kann derzeit nur schwer eingeschätzt werden.
Die Befürworter hoffen, dass es möglichst früh im kommenden Jahr losgeht, manche Gegner bauen hingegen noch darauf, dass es Probleme mit der Finanzierung geben könnte.
Zur Planung gehört, dass die Enten, die bis dato ein fester Bestandteils des Kurparks sind, künftig dort keinen Platz mehr haben werden. Einen Teich mit sauberem Wasser soll den Besuchern präsentiert werden, zudem wird auch der Schutz der Heilquellen als Argument angeführt, dass die Tiere eine neue Heimat brauchen.
Der Trierische Volksfreund hat die Bürger gefragt, was sie davon halten, und der Tenor der eingegangenen E-Mails und Telefonate ist eindeutig: Lasst die Enten, wo sie sind.
Die Stellungnahme von Ilse Pottgießer aus Daun steht exemplarisch für die übrigen Kommentare: "Die Enten sollen bleiben, wo sie sind, und der Kurpark bleibt, wie er ist!"
Hans-Peter Stölben
aus Daun hat sich sehr ausführlich mit dem Thema beschäftigt. Er berichtet, dass seine Frau und er täglich im Kurpark unterwegs sind. Dass bei der Umgestaltung des Kurparks "die Enten zu verschwinden haben, macht mich wütend und traurig. Welche Freude nimmt man kleinen und großen Kindern, die zusammen mit ihren Eltern oder Großeltern den Kurpark insbesondere wegen der Enten und in Kombination damit den Kinderspielplatz besuchen?" Stölben schreibt, "bei allem Bemühen, den Gesundheitstourismus zu fördern," werde der Kurpark auch künftig vor allem von der Bevölkerung der Stadt und ihrer Umgebung aufgesucht werden.
Dass die durch die Enten verursachte Wasserqualität im Kurparkteich sehr schlecht sei, dürfte bis jetzt noch niemanden gestört haben. Deshalb lasse er das Argument, "die Enten zu entsorgen, um endlich ,dauerhaft sauberes Wasser\' besichtigen zu können, nicht gelten." Seiner Meinung nach wird der Kurpark - "kleine Verbesserungen sind immer wünschenswert" - so wie er ist, den Bedürfnissen der Besucher gerecht. "Richtig zornig" mache ihn , dass die Mehrheit der Kommunalpolitiker solche Finanzierungen angingen. Trotz weltweiter Finanz- und Staatsschuldenkrise sei für sie der 80-Prozent-Zuschuss, die das Land zum Kurparkprojekt bewilligen soll, "Manna", das einfach so vom Himmel falle. Stölbens Fazit: "Die Gesamtfinanzierung inklusive der Landeszuweisungen trifft am Schluss uns alle als Steuerbürger." Anders wäre es, wenn die Gelder in die Instandsetzung des Kurmittelhauses am Kurpark umgeleitet werden könnten. Dies sei auch im Sinn des Projekts Gesundland Vulkaneifel "eine viel sinnvollere Zukunftsinvestition für Kurgäste und Einheimische als die weniger notwendige Umgestaltung des Kurparks."
Andrea Klütz aus Daun befürchtet, dass mit der "Umsiedlung der Enten der Kurpark einen großen Teil seines Charmes verliert. Wir gehen oft mit unserem Sohn dorthin, und ,Enten-Gucken\' steht immer mit auf dem Programm. Ich möchte definitiv nicht auf die schnatternden, gefiederten Freunde zugunsten eines sauberen Gewässers verzichten, denn die Enten gehören einfach zum Kurpark dazu! Ein sauberer See wird kaum ein Lächeln auf ein Kindergesicht zaubern, die Kurpark-Enten schon! Oder werden auch bald Kinder dort verboten, damit der neue Kurpark nicht zu bunt und zu laut wird?"
Die in Gesprächen mit der TV-Redaktion geäußerten Befürchtungen, der beliebte Spielplatz habe im neuen Kurpark keinen Platz mehr, zerstreut der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, Werner Klöckner. Er sagt: "Davon ist keine Rede." sts

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