Neue Wege zum Studium

Gerolstein/Daun · Die Bildungslandschaft in der Vulkaneifel kann mit Zustimmung des Landes noch breiter gefächert werden. Der Kreis war mit zwei Anträgen erfolgreich: auf Einrichtung einer Fachoberschule (FOS) in Daun und eines beruflichen Gymnasiums in Gerolstein.

"Große Klasse" findet Heinz Brauns, Leiter der Berufsbildenden Schule (BBS) Gerolstein mit rund 1650 Schülern, die Zusage des rheinland-pfälzischen Bildungsministeriums, ein berufliches Gymnasium mit Beginn des Schuljahrs 2013/14 zu installieren.

Dass er sich freut, ist verständlich, weil nicht unbedingt davon auszugehen war, dass das Land über den Antrag des Kreises als Träger der BBS doch noch positiv entscheiden würde.
Denn im ersten Anlauf im vergangenen Jahr war der Kreis damit gescheitert.
Der Kreistag hatte aber Anfang des Jahres beschlossen, es noch einmal zu versuchen. Mit einem Teilerfolg: Denn die Option fällt etwas anders aus als beantragt. Zielsetzung des Kreises und der Schule war, ein berufliches Gymnasium mit den Schwerpunkten Wirtschaft und Technik einrichten zu können.
Laut Landes-Bildungsministerium gibt es die Option aber nur für die Fachrichtung Technik mit dem Schwerpunkt Metalltechnik.

Eine Begründung, warum die Fachrichtung Wirtschaft nicht zur Option gehört, gibt es noch nicht. "Wenn die detaillierten Erläuterungen aus Mainz vorliegen, werden wir mit dem Kreis über die etwas veränderte Ausgangslage sprechen", kündigt BBS-Leiter Brauns an.

Genug Praktikumsplätze

In die gleiche Kerbe schlägt Kreissprecherin Verena Bernardy. Da die Zusage aus Mainz nicht dem entspreche, was beantragt wurde, gebe es noch Gesprächsbedarf zwischen der Schule und dem Schulträger.
In Kürze werde Landrat Heinz Onnertz mit Schulleitungen zusammenkommen, um die weiteren organisatorischen Abläufe und Vorgehensweisen zu besprechen.
Uneingeschränkt ist hingegen die zweite Option, die das Bildungsministerium dem Kreis erteilt hat. Wenn 38 Anmeldungen erreicht werden, kann ab dem Schuljahr 2013/2014 an der Realschule plus in Daun (ein zweijähriger Fachoberschul-Bildungsgang mit dem Schwerpunkt Gesundheit eingerichtet werden. Voraussetzung für die Genehmigung durch das Land war, dass ausreichend Praktikumsplätze vorhanden sind.
Im Landkreis Vulkaneifel war das kein Problem: 38 Praktikumsplätze hätte der Kreis vorweisen müssen. Diese Zahl ist aber weit übertroffen worden, laut Kreisverwaltung gab es mehr als 60 feste Zusagen.
Daun sei der geeignete Standort, weil in der Stadt selbst und auch in unmittelbarer Nachbarschaft genügend Praktikumsplätze vorhanden seien: im Krankenhaus, in den Fachkliniken und Seniorenheimen (Daun, Mehren, Strotzbüsch), in den Sozialstationen von Caritas und DRK sowie in den vielen privaten Pflegediensten.

Großer Vorteil für die Schüler

Für Erwin Kimmling, Leiter der Realschule plus mit 780 Schülern, wird das Bildungsangebot in Daun durch die Einrichtung der Fachoberschule "optimiert, weil sie den direkten Weg zur Fachhochschulreife in nur zwei Schuljahren ermöglicht. Ein weiterer großer Vorteil für die Schüler unserer Schule besteht darin, dass sie das Fachabitur ohne Schulwechsel machen können."
Die Fachoberschule werde den Schwerpunkt im medizinisch-pflegerischen Bereich setzen und qualifiziere damit die Schüler insbesondere für den Gesundheitssektor.
Dieser wird nach Kimmlings Einschätzung "vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung zukünftig zu den Wachstumsbereichen in der Wirtschaft unserer Region zählen". Sie sei damit auch ein wichtiger Baustein im Projekt Gesundland Vulkaneifel.

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