Schlupfloch schneller schließen

Daun · Kaum wieder freigegeben, gibt es die bekannten Probleme: LKW und Busse zwängen sich durch die Arensbergstraße. Für die Anlieger gibt es aber Hoffnung: Ein Vorschlag wird diskutiert, die Verkehrssituation in der Arensbergstraße schon in diesem Jahr zu ändern. Eine Neuregelung war ursprünglich für 2012 vorgesehen.

Daun. "Das waren angenehme Wochen: kein Auto und vor allem keine Lastwagen, die sich an unserem Haus vorbeizwängen", erinnert sich Bernd Hein gern an die Zeit von März bis Mai, in der das erste Teilstück der Dauner Bahnhofstraße (von der Lieserbrücke bis zum Netto-Markt) ausgebaut worden ist. In den gut zwei Monaten Bauzeit war die Arensbergstraße, die von der Bahnhofstraße abzweigt und in der Hein seit 1978 wohnt, gesperrt.
Aber kaum ist diese Zufahrt zur Innenstadt wieder frei, verirren sich regelmäßig Bus- und LKW-Fahrer in das schmale Sträßchen, das bestenfalls für PKW-Verkehr ausgelegt ist. Hein: "Die Fahrer tun mir leid. Die folgen ihrem Navi und landen hier in diesem Nadelöhr, wo es kaum Rangiermöglichkeiten gibt."
Der vermeintlich schnellste Weg



Die Arensbergstraße - laut Hein das "Haupteinfalltor der Stadt von Süden her" - wird gerne genutzt, weil viele Fahrer sie als den vermeintlich schnellsten Weg vom südlichen Ende von Daun beispielsweise in Richtung Behördenzentrum nehmen.
Hein ist seit vielen Jahren ein Verfechter einer veränderten Verkehrsführung. "Seit vielen Jahren ertragen wir den Verkehr, der unmittelbar an unserem Haus vorbeiführt, und hoffen, dass sich endlich etwas ändert." Die Hoffnung könnte sich schneller erfüllen als geplant.
Ursprünglich war vorgesehen, eine neue Verkehrsführung im kommenden Jahr nach dem kompletten Ausbau der Arensbergstraße einzuführen.
Geplant ist, dass durch den Ausbau der über die Arensbergstraße in die Stadt führende Verkehr komplett in Richtung Parkplatz Wirichstraße geleitet wird. Die Möglichkeit, über die Arensbergstraße in Richtung Post zu kommen, wird es nach dem Ausbau nicht mehr geben. Dieses Teilstück, das an Bernd Heins Haus vorbeiführt, wird Sackgasse.
Nun aber hat Hans-Dieter Wilhelm, zweiter Beigeordneter der Stadt, den Vorschlag gemacht, diese neue Verkehrsführung schon in diesem Jahr einzuführen: "Viele Leute haben sich wegen der Sperrung der Bahnhofstraße daran gewöhnen müssen, andere Wege in die Stadt zu nutzen. Diesen Effekt sollten wir nutzen und die Änderung nicht erst im kommenden Jahr vollziehen. Es soll nicht wieder so werden, wie es war: eine Zumutung für die Anwohner in der Arensbergstraße."
In der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der Stadt ist vereinbart worden, dass sich die Stadtratsfraktionen mit dem Vorschlag des Beigeordneten und Gewerbevereinsvorsitzenden befassen. "Es sollte so schnell wie möglich entschieden werden", sagt Wilhelm.
Er sieht gute Chancen, dass sein Vorschlag umgesetzt wird. "2012 wird es ohnehin gemacht. Warum also nicht jetzt schon die neue Regelung einführen?"Meinung

Ein Kreisel muss her
Dass an der Verkehrssituation in der Arensbergstraße etwas geändert werden muss, darüber besteht Einigkeit. Und es wird sich sicher auch eine Mehrheit finden, die Straße schneller zu sperren als geplant. Gut so! Denn so wird der "Schleichweg" Arensbergstraße deutlich unattraktiver, mit der Folge, dass die Innenstadt spürbar vom Durchgangsverkehr entlastet wird. Diesem Schritt muss aber unbedingt ein weiterer folgen: der Bau eines Kreisverkehrs an der Mehrener Straße, wo sich der Verkehr aus Richtung Autobahn und der aus Richtung Manderscheid/Üdersdorf/Gemünden trifft. Ihn vor gut zehn Jahren nicht zu bauen, war ein Fehler, der so schnell wie möglich behoben werden muss. So wenig Verkehr wie nötig in die Stadt, so viel wie möglich außen vor lassen: Der Kreisel wäre in wichtiger Baustein auf dem Weg zu diesem Ziel. s.sartoris@volksfreund.de

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