Bestehen im Wettbewerb

TRIER. Wie kann sich die rheinland-pfälzische und saarländische Milchwirtschaft zu Zeiten der Globalisierung auf dem Markt behaupten? Die politischen Rahmenbedingungen für die Milcherzeugung waren das Hauptthema der Milchwirtschaftlichen Tagung 2003 in Trier.

"Die Milch macht's!" - Der Slogan der deutschen Milchwirtschaft wirbt für ein Nahrungsmittel, das älter ist als jedes Erfrischungsgetränk. Die Produktionsbedingungen jedoch haben sich in den vergangenen Jahrzehnten immens gewandelt. Zwei Großunternehmen beherrschen den Markt in Rheinland-Pfalz: Die Milch-Union Hocheifel e.G. (Muh) und die Hochwald Nahrungsmittel-Werke GmbH. "Wir können stolz sein auf die Entwicklung unserer Molkereien und Molkereistrukturen", sagte Staatssekretär Günter Eymael vom Landwirtschaftsministerium in Mainz. "Seit den 60er Jahren haben wir auf diese Struktur hingearbeitet."Keien Sorge um Milchqualität

Veranstalter der Milchwirtschaftlichen Tagung waren die Milchwirtschaftliche Arbeitsgemeinschaft Rheinland-Pfalz, die Landesvereinigung der Milchwirtschaft des Saarlandes und die Landesverbände Westdeutscher Molkereifachleute und Milchwirtschaftler von Rheinland-Pfalz und des Saarlandes. Die Qualität ihrer Produkte bereitet den Milcherzeugern keine Sorgen. Goldene und silberne Staatsehrenpreise, goldene Kammerpreismünzen, Preise der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschellschaft (DLG) und Auszeichnungen für Molkereifachleute konnten Vertreter der beiden Molkereikonzerne entgegennehmen. Sorge bereitet den Milcherzeugern aber die EU-Agrarreform. "Wir brauchen konstante, gute Milchpreise", forderte Klaus Fontaine, Vorsitzender der Landesvereinigung der Milchwirtschaft des Saarlandes. Es gelte, einen Weg zu finden, sich zu Zeiten der Globalisierung zu positionieren. "Wir müssen für landwirtschaftliche Produkte einen fairen Preis erzielen." Nur eine wettbewerbskräftige, marktorientierte Milchwirtschaft sei in der Lage, den Agrarstandort Rheinland-Pfalz in den Mittelgebirgslagen zu erhalten, sagte Staatssekretär Eymael in seiner Ansprache. "Mit der Einigung des EU-Agrarrats Ende Juni über eine grundsätzliche Neuausrichtung der Agrarpolitik haben sich die Rahmendaten für den EU-Milchmarkt entscheidend verändert." Herzstück der Reform sei die Entkoppelung von Beihilfen von der Produktion. Eymael: "So können die Mitgliedsstaaten entscheiden, ob sie alle Prämien vollständig produktionsneutral auszahlen oder eine Reihe von Direktbeihilfen von diesem Mechanismus ausklammern." Eine hohe Übereinstimmung bestehe zwischen Bund und Ländern, dass die Milchprämie und der Ergänzungsbetrag im kommenden Jahr produktbezogen ausgezahlt werden soll.

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