Musik Zwei Vereine blasen den Marsch gemeinsam

Bergweiler/Wittlich · Das Blasorchester Wittlich hat mit dem Musikverein Bergweiler eine Spielgemeinschaft gegründet. Seit April proben die Musiker zusammen, den ersten Auftritt hatten sie an der Bergweilerer Kirmes. Weitere gemeinsame Auftritte sind geplant.

 Blasen ins gleiche Horn: Die Vereinsvorsitzenden Rainer Becker (Blasorchester Wittlich) und Monika Könen (MV Bergweiler) unterstützen sich in einer Spielgemeinschaft musikalisch.

Blasen ins gleiche Horn: Die Vereinsvorsitzenden Rainer Becker (Blasorchester Wittlich) und Monika Könen (MV Bergweiler) unterstützen sich in einer Spielgemeinschaft musikalisch.

Foto: Christina Bents

„In Harmonie vereint“ – das war das erste Stück, was das Blasorchester Wittlich gemeinsam mit dem Musikverein Bergweiler bei der Bergweilerer Kirmes spielte. Das Lied spiegelt die aktuelle Gemütslage der beiden Vereine wider: Die Musiker aus den beiden Ensembles musizieren seit April in einer Spielgemeinschaft. Was im Fußball wegen Spielermangels schon lange Alltag ist, setzt sich nun scheinbar auch bei den Musikern durch.

Den Aktiven und Verantwortlichen macht das Zusammenspiel sichtlich Freude. Rainer Becker, erster Vorsitzender des Blasorchesters Wittlich, fasst es so zusammen: „Die Chemie stimmt.“ Das bestätigt Monika Könen, erste Vorsitzende des Musikvereins Bergweiler: „Es macht Spaß, zusammen mit den Wittlicher Musikern zu spielen, und auch im Organisatorischen ist es sehr unkompliziert. Alles wird umgesetzt, wie besprochen.“

Wichtig ist den beiden Vorsitzenden, dass beide Gruppierungen als Verein eigenständig sind und das auch bleiben. „Wir machen zusammen Musik, sind aber ansonsten eigene Vereine“, erklärt Monika Könen.

Das Wittlicher Blasorchester hat schon seit einigen Jahren mit dem Gedanken gespielt, sich einen Verein zum gemeinsamen Musizieren zu suchen. Rainer Becker sagt: „Wir sind als Blasorchester spielfähig, aber wir wollen weiterhin anspruchsvolle Musik machen.“ Durch Studium, Arbeitsplatzwechsel und Krankheit hat sich die Zahl der Aktiven in den vergangenen Jahren schleichend verringert, von 40 Aktiven vor acht Jahren auf derzeit 32. „Wir wollten uns jemanden suchen zu einem Zeitpunkt, an dem wir musikalisch und von der Besetzung her noch gesund sind. Und mit einem anderen Verein, der ebenfalls gut aufgestellt ist, spielerisch zusammengehen“, sagt der Vorsitzende weiter.

In Bergweiler kamen die Gedanken, sich zusammenzuschließen, im vergangenen Jahr auf. „Wir sind in jedem Register besetzt, aber in jeder Stimme nur einmal. Wenn einige wenige Musiker an einem Auftrittstermin nicht konnten, mussten wir diesen absagen, und das wollten wir ändern“, berichtet Monika Könen. Aktuell wird abwechselnd in Wittlich und in Bergweiler geprobt.

Die Dirigenten, für Wittlich Britta Eul und für Bergweiler Hans-Karl Daus, sind weiter bei ihren Vereinen im Amt. Sie leiten die Probe, wenn sie bei ihrem Verein stattfindet, und haben weitere Aufgaben bekommen.

Beispielsweise leiten sie Satzproben oder proben mit den Jugendlichen. Kleinere Auftritte wie kirchliche Termine nehmen die Vereine getrennt wahr. Größere wie Musikfeste werden zusammen gespielt. Erhält beispielsweise der Musikverein Bergweiler eine Einladung und nimmt sie an, fährt die Gruppe dorthin als Musikverein Bergweiler, der mit Unterstützung des Blasorchesters Wittlich auftritt. An der Wittlicher Kirmes spielt also das Blasorchester Wittlich mit Unterstützung des Musikvereins Bergweiler.
Bevor sich die Wittlicher mit Bergweiler in Verbindung gesetzt haben, waren sie mit den anderen Wittlicher Stadtteil-Musikgruppen im Gespräch, wie auf TV-Anfrage zu erfahren ist. Rainer Becker berichtet: „Wir haben mit den Vereinen aus Bombogen, Lüxem und Wengerohr gesprochen, aber es hat nicht so richtig funktioniert, deshalb haben wir uns an Bergweiler gewandt.“

Vor zu vielen Auftritten haben die Vereine keine Angst, denn Bergweiler hatte im vergangenen Jahr nur sehr wenige, und beim Blasorchester will man genauer aussuchen, welche Termine wahrgenommen werden.

Gemeinsam wollen sich die Musiker und Verantwortlichen jetzt über den Sommer kennenlernen. Sie freuen sich jedoch bereits jetzt auf das musikalische Zusammenwirken mit aktuell insgesamt 60 Musikern, mit denen man – „in Harmonie vereint“ – auch bereits ein Konzert für Anfang 2019 plant.

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