Verkehr Bahn zahlt Millionen wegen Verspätungen

Trier · Züge auf der Eifelstrecke fallen am häufigsten aus oder sind unpünktlich. Dann sind Strafgelder fällig.

 Mit zehn Minuten Verspätung triff der Zug nach Gerolstein in Erdorf ein. TV-Archiv-Foto: Klaus Kimmling

Mit zehn Minuten Verspätung triff der Zug nach Gerolstein in Erdorf ein. TV-Archiv-Foto: Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling

Wegen schlechter Leistungen müssen die in der Region fahrenden Bahnunternehmen dem zuständigen Zweckverband SPNV Nord 4,3 Millionen Euro zahlen. Das teilte Verbandssprecher Thomas Nielsen auf TV-Anfrage Zeitung mit. Die Hälfte der Strafgelder sei fällig geworden, weil Züge unpünktlich waren. 30 Prozent der zu zahlenden Strafe gehe auf mangelhafte Qualität und der Rest auf Zugausfälle zurück. Die Unternehmen haben sich bei der Übernahme der Verbindungen dazu verpflichtet, bestimmte Qualitätsvorgaben wie Pünktlichkeit oder Ausstattung der Züge einzuhalten. Können Sie das nicht garantieren, müssen sie jedesmal eine Vertragsstrafe zahlen. Bei einer Verspätung von mehr als fünf Minuten werden bereits Strafen fällig. Fällt ein Zug aus, ob baustellen- oder wetterbedingt, zahlt der SPNV Nord, dem unter anderem die Kreise des Verbandsgebiets angehören, dem betroffenen Unternehmen für die entsprechende Zeit nichts für die bestellten Züge. Das bedeute, dass den Unternehmen laut Mitteilung des Verbandes bei Zugausfällen „der größte Schaden entsteht“. Neben der Deutschen Bahn, die den größten Teil der Strecken bedient, sind im Bereich des SPNV Nord die Moselbahn zwischen Traben-Trarbach und Vlexx zwischen Koblenz und Frankfurt unterwegs.

Die größten Probleme mit Pünktlichkeit gibt es auf der Eifelstrecke von Köln nach Trier. Bis zu 20 Prozent der dort fahrenden Züge kamen 2016 mindestens fünf Minuten später als geplant in Trier an. Dort gab es auch die meisten Zugausfälle. Laut SPNV Nord sind von der Eifel nach Trier im vorvergangenen Jahr rund fünf Prozent der Zugleistungen ausgefallen.

Schuld an den Ausfällen und Verspätungen sind zum Teil Baustellen vor allem rund um Köln, aber auch das Wetter. Pendler beschweren sich auch weiterhin über verspätete Züge auf der Eifelstrecke. Um das Angebot dort zu verbessern, wurden dort bereits Strafgelder der Bahn eingesetzt, um zusätzliche Zugeinheiten zu kaufen. Probleme mit der Pünktlichkeit gibt es auch bei den Zügen von Luxemburg nach Trier. Über vier Prozent der Züge sind dort 2016 ausgefallen. Hauptgrund waren Baustellen. Vergleichsweise wenig Ausfälle gab es auf den Strecken von Koblenz nach Trier und von Saarbrücken nach Trier. Hier lag 2016 der Anteil der verspäteten Züge bei rund acht Prozent.

Um möglichst pünktlich zu sein und damit wenig Strafgelder zu zahlen, fahren die Züge in der Regel pünktlich an den Hauptbahnhöfen etwa in Trier und Koblenz ab. Dort befinden sich die Messpunkte für die Pünktlichkeit. Das führt aber häufig dazu, dass etwa die Regionalexpress-Züge in Koblenz nicht auf verspätete Fernzüge warten. Nicht selten verlängern sich dadurch die Umsteigezeiten von Reisenden Richtung Trier.

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