70:68! TBB Trier zwingt vor Saison-Rekordkulisse Bayern München in die Knie

Trier · Da kann man sich doch dran gewöhnen: Basketball-Bundesligist TBB Trier hat am Samstagabend vor 5900 Zuschauern wieder ein Heimspiel in den letzten Sekunden für sich entschieden. Die Trierer drehten beim 70:68 (34:41) das Spiel gegen den FC Bayern München.

Was für ein Urschrei: TBB-Trainer Henrik Rödl stürmt nach dem Spiel das Parkett, ballt die Fäuste, lässt die Freude raus über die ganz enge Kiste, die wieder mal ein Happy End aus TBB-Sicht fand. Der Unterschied zu den Siegen gegen Bonn und Ludwigsburg: Beim 70:68 gegen Bayern München sah es lange Zeit überhaupt nicht so aus, als wäre für die Trierer an diesem Tag was drin. Der Aufsteiger hatte mit Starensemble die TBB gut unter Kontrolle – aber nur bis zum letzten Viertel. Das Spiel begann aus Trierer Sicht vielversprechend: Nach 2:4-Rückstand legte die TBB einen kleinen Lauf hin und führte mit 8:4, nach dem zweiten Dreier in Folge dann mit 14:9.

Gegen Ende des Viertels häuften sich dann aber die Fehler. Die Bayern nutzten diese Phase und gingen mit einem 22:17 in die Viertelpause. Auch im zweiten Viertel hatten die Trierer weiter einige Probleme mit dem auswärts bislang harmlosen Bayern (erst ein Sieg in zehn Auswärtsspielen). Das Team von Dirk Bauermann hatte die Trierer gut im Griff und legte auf 31:22 vor. Die Trierer Fans haderten in dieser Phase mehrfach mit den Schiedsrichtern. Mit einem Sieben-Punkte-Rückstand ging es in die Halbzeitpause.

Zerfahren ging es weiter: In den fünf Minuten nach der Pause fiel gerade mal ein Korb auf jeder Seite. Die Bayern gewannen aber als erste wieder die Kontrolle über das Spiel. Beim 50:40 (27.) gelang den Gästen zum ersten Mal ein zweistelliger Vorsprung. Vor allem Dru Joyce sorgte dann dafür, dass die TBB noch in Schlagweite ins Schlussviertel gingen (50:57).

Backup-Center Andi Seiferth brachte dann mit zwei Korblegern zum 54:57 das Publikum zurück ins Spiel. Als James Washington die TBB bis auf einen Punkt heranbrachte, intervenierte Bauermann mit einer Auszeit. Die Trierer stoppten aber weiter Angriff um Angriff der Bayern und gingen durch einen Dreier von Washington zum ersten Mal seit der Anfangsphase wieder in Führung (61:59, 34.).

Zehn Sekunden vor Schluss: Nate Linhart hat den Rebound, bekommt zwei Freiwürfe, die TBB führt 68:66, Linhart trifft nur einen Freiwurf. Auf der Gegenseite trifft Foster zwei Freiwürfe. Sieben Sekunden vor Schluss: Die TBB ist in Ballbesitz, Zirbes wird sofort gefoult. Er trifft zum 70:68, auf der Gegenseite kommen die Bayern nicht mehr zum Abschluss. Damit feiern die Trierer den dritten Heimsieg in Folge.

Das für den 15. Februar angesetzte Auswärtsspiel der TBB beim Meister Bamberg wurde zwischenzeitlich auf Wunsch der Trierer auf Mittwoch, 29. Februar, verlegt. Am nächsten Samstag ist mit Hagen ein direkter Konkurrent im Kampf um den Klassenerhalt zu Gast (20 Uhr). Das Heimspiel gegen Artland Dragons (geplant für den 14. März) wird auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.

TBB Trier: Linhart 5, Joyce 18, Zwiener 12, Dojcin 7, Faßler 0, Seiferth 4, Washington 8, Zirbes 10, Bynum 6

Bayern München: Wallace 3, Troutman 3, Hamann 10, Schwethelm 0, Nadjfeji 15, Doreth 0, Benzing 3, Foster 9, Greene 11, Jagla 0, Homann 14

Zuschauer: 5902 (damit war die Arena laut TBB-Angabe offiziell ausverkauft, es musste aber kein Basketball-Interessierter nach Hause geschickt werden

Viertelstände: 17:22, 34:41 (Halbzeit), 50:57, 70:68

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