Basketball: Saison auf Bewährung

Die Finanzkrise hat den Basketball-Bundesligisten TBB Trier erreicht. Spieler und Mitarbeiter haben sich bereiterklärt, auf zehn Prozent der Gehälter zu verzichten, um die finanzielle Situation in den Griff zu bekommen. Der Club hat hohe Verbindlichkeiten.

Trier. (AF) Die Trierer Basketballer müssen sparen: Sie haben Verbindlichkeiten von mindestens 1,1 Millionen Euro. Bedingt durch die Finanzkrise sind laut TBB-Manager Lothar Hermeling zugesagte Sponsoren-Zahlungen ausgeblieben. Auch die Zuschauerzahl in der Arena liege unter den Erwartungen. Das hat nun zur Folge, dass der Basketball-Bundesligist klare Einschnitte vornimmt. "Die Wirtschaftskrise ist bei unseren Fans und unseren Sponsoren angekommen", sagt Hermeling. Das bekommen nun auch die Spieler und Mitarbeiter zu spüren, die freiwillig auf zehn Prozent ihrer Bezüge verzichten. Hermeling: "Alle haben da mitgezogen."

Um die prekäre finanzielle Situation zu entschärfen, ist vorgesehen, dass der Kreis der Gesellschafter ausgebaut wird. Bislang hat die TBB GmbH sieben Gesellschafter - darunter Luxemburger und Engländer, aber keinen Trierer. Die Gesellschafter meiden weitgehend die Öffentlichkeit. Um stärkeren regionalen Bezug herzustellen, sollen nun Trierer in die Gesellschaft hinzukommen. Die GmbH hat dabei hohe Verbindlichkeiten (beim letzten veröffentlichten Jahresabschluss waren es fast 1,1 Millionen Euro), die durch die Gesellschafter abgesichert werden. So stand allein im Geschäftsjahr 2007/08 ein Fehlbetrag von 363 726 Euro in der Bilanz. Aktuellere Zahlen existieren nicht.

Die TBB hatte sich im Februar 2009 mit Wirtschaftsexperten zusammengesetzt, um ein "tragfähiges Konzept" für die Zukunft des Trierer Basketballs zu entwickeln. Der strategische Berater der TBB, Ralph P. Moog, verweist auf ein Kernproblem: Dass vorangegangene Spielzeiten mit einem Minus abgeschlossen wurden, das dann von "Mäzenen" (= den Gesellschaftern) gedeckt werden musste: "Das bedeutet, dass man sehr abhängig ist", sagt Moog. Das solle sich ändern. Konkret: Am Saisonende darf kein dickes Minus mehr stehen. Der Spielbetrieb sei für die laufende Saison gesichert (Etat: etwa 1,8 Millionen). In welcher Form die jetzigen Gesellschafter im nächsten Jahr dabei bleiben werden, ist ungewiss. Für die TBB kommt es aktuell noch dicker: Vor dem Spiel am Samstag in Ulm hat sich die halbe Trierer Mannschaft das Schweinegrippe-Virus eingefangen. Vier Spieler sowie der Co-Trainer sind infiziert und werden in Trier bleiben.

Sport Seite 19



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