Trier. Bachata y Amore, Intercrosse und Capoeira. Therarobics, Aikido und Taiji: Zu diesen Namen will das Kopfkino keine Spielszenen liefern, keine Bewegungsabläufe, keine bunten Bilder, nichts? So dürfte es zumindest Vielen gehen. Das ist nur einer kleiner Auszug aus dem aktuellen Programm des Uni-Sports - zwischen Fußball, Basketball, Reiten, Segeln, Schwimmen und Co. Wer sich einen kleinen Überblick über die Bandbreite des Hochschulsports verschaffen will, hat dazu am Mittwoch Gelegenheit - im Rahmen des Uni-Sport-Event-Tages präsentieren sich auch die Profis von Basketball-Bundesligist TBB Trier (17 Uhr), die in der Vergangenheit öfter die Sporthalle an der Uni als (Ausweich-)Trainingsstätte nutzten.
Für das Hochschulsport-Team um die promovierte Sportwissenschaftlerin Elisabeth Reis (Leiterin Uni sport) ist die Eröffnungsveranstaltung sozusagen das Baustellen-Ende nach fast drei Jahren Umbau und Planung. In dieser Zeit ist viel passiert. Die in drei Abschnitte teilbare Großraumhalle aus dem Jahr 1981 mit ihrem undichten Dach wurde komplett saniert, erhielt eine neue Musikanlage und wurde zudem um einen Anbau erweitert: Dort befindet sich nun Halle 4 sowie ein neues Fitnessstudio.
In die Umbauzeit fiel auch eine Änderung, die bei Studierenden erst einmal auf Kritik stieß: Seit einem Jahr muss für das Sportangebot meist extra bezahlt werden - in Form des Sport-Semester-Tickets, das für Studierende je nach Sportart 10 Euro pro Semester ("Basis") oder 25 Euro ("Basis Plus") kostet, ausgenommen davon ist unter anderem das Fitnessstudio. Auch Gäste können das Sportangebot nutzen, zahlen aber mehr. Die Nutzerzahlen seien zuletzt stark gestiegen, sagt Reis. So erhöhte sich im Wintersemester 2012/13 die Zahl der Teilnahmen an den unterschiedlichen Angeboten in der Halle auf über 17 000. Die Frauen waren dabei deutlich in der Überzahl (72 Prozent): "Bei manchen Zumba-Kursen hatten wir allein 200 Leute in der Halle."
Ein Trend habe sich in den vergangenen Jahren abgezeichnet: "Die Tendenz geht eher weg vom Mannschaftssport", berichtet Reis, die als Rudererin im Nationalkader gestanden hatte. Immer stärkeren Zulauf gebe es dagegen bei Tänzen und Fitness-Angeboten. "Das Sport-Semester-Ticket wirkt auch diszipliniernd. Die Kontinuität ist größer geworden und damit steigt auch das Niveau." Herausragende Leistungen seien aber nicht das große Ziel: "Wir gehen lieber in die Breite als in die Spitze. Die Bildung wird zunehmend individualisiert. Da ist es wichtig, dass es ein gemeinsames Miteinander im Sport gibt." Die Großraumhalle mit den vier Abschnitten, dem Studio und einem weiteren kleinen Übungsraum (Spiegelfoyer) ist das Zentrum des Uni-Sports. Aber auch die Außenanlagen mit Tennisplätzen, Kleinspielfeldern für Basketball, der Fußball-Hartplatz, die Laufstrecke oder der zu bestimmten Zeiten genutzte (städtische) Kunstrasenplatz in Tarforst gehören dazu.
Und was es mit den exotischeren Disziplinen auf sich hat? Bachata ist ein Tanz und ein Musikstil aus der Dominikanischen Republik, Intercrosse eine Variante der Ballsportart Lacrosse, Capoeira ist Kampftanz aus Brasilien, Therarobics nennt sich eine Aerobic-Variante mit Theraband (Gymnastikband), Aikido ist eine japanische Kampfkunst und Taiji chinesisches Schattenboxen.
Extra

Uni-Sport-Event-Tag: Mittwoch, 30. Oktober: 16 Uhr: Einweihung der neuen Räume. Geehrt werden Sportlehrerin Vera Orth (seit 25 Jahren Übungsleiterin im Uni-Sport) und Trainerin Anke Müller (Europameisterin im Jiu Jitsu). 17 Uhr: Showtraining mit der Basketball-Bundesliga-Mannschaft der TBB Trier. 18.30 Uhr - 20 Uhr: Speed Dating - Uni-Sport querbeet unter dem Motto "alles… außer Schulsport". Je 30 Minuten "Speed Dating" u.a. mit Capoeira, Lacrosse, Intercrosse, Jazz Dance, Spinning, Orientalischer Tanz, Hip Hop, Aikido, Pilates… red