Salmrohr. Vor dem Spiel hatte Patrick Klyk "Respekt, weil Wirges ein unangenehmer Gegner ist, der nichts für das Spiel tut. Das haben Sie heute ja auch eindrucksvoll unter Beweis gestellt", sagte der Trainer des Oberligisten FSV Salmrohr. Der Respekt war aber wohl spätestens nach 42 Minuten im Salmtalstadion verflogen, denn da stand es dann schon 4:0 für den FSV.
Respekt fehlte ab diesem Zeitpunkt auch den Gästen der Spielvereinigung Eintracht Glas Chemie (EGC). Zum einen der Respekt vor dem Fußball, denn Wirges hatte sich komplett aufgegeben, spielte gar nicht mehr mit. Dass es am Ende nicht 10:0 oder 11:0 stand, war nur dem Pech der gutgelaunten Salmrohrer geschuldet, einige Hochkaräter in der zweiten Halbzeit gingen noch knapp daneben oder wurden vom auch nicht mehr sonderlich motivierten ECG-Torwart Agim Dushica verhindert. Letzterer war dann auch für den fehlenden Respekt gegenüber der Schiedsrichterin verantwortlich. Nach dem 4:0 saß der Wirges-Keeper erst einmal eine Minute lang ohne Regung auf dem Rasen herum, offenbar hatte er sich leicht verletzt. Anstatt Christina Biehl dies mitzuteilen, motzte er sie mehrfach an, dass sie seine Verletzung nicht beachtet habe. Die logische Folge: Gelb. Ansonsten mutierten die frustrierten Gäste glücklicherweise nicht zu Blutgrätschenfanatikern, sondern beschimpften sich nur noch selbst - und ließen die Salmrohrer ihr Ding machen.
Angefangen hatte der Torreigen erst in der 25. Minute. Bis dahin war es ein zähes Spiel, das die Salmrohrer gegen eine sehr tiefstehende Mannschaft durchboxen mussten. Johannes Kühne erlöste die angespannte Situation per Kopf nach einer Standardsituation.
Effiziente Rückeroberungen

Die gefährlichen Minuten danach - zuletzt kassierte Salmrohr kurz nach einem Tor immer wieder mal einen Gegentreffer - hatte der FSV unter Kontrolle. Hier und da gab es zwar immer wieder einen Ballverlust, aber die Rück-eroberung war äußerst effizient, die Bewegung des FSV nach vorne war koordiniert und schnell. Und dann verwandelte Julian Hohns einen Abpraller - EGC-Torwart Dushica hatte einen Kopfball aus dem Strafraumgewimmel auf der Linie abgewehrt - 2:0 (36.). Vier Minuten später grätschte Daniel Schraps nach Vorarbeit von Gustav Schulz und Christian Schroeder mit dem Ball über die Torlinie - 3:0 (40.). Robin Mertinitz läutete dann den endgültigen Untergang der Gäste ein - nach einem Lauf von Matondo "Sammy" Makiadi, Alexander Adrian und wieder Makiadi traf Mertinitz zum 4:0-Halbzeitstand (42.).
Nach der Pause kam Wirges weiter nicht zum Zug, Salmrohr dominierte vollends. Der Ball kam kaum noch hinter den Mittelkreis zurück, alles bewegte sich nur noch nach vorne auf das Tor von Wirges. Julian Hohns wurde drei Minuten nach dem Wiederanpfiff unspektakulär im EGC-Strafraum gefoult, Daniel Petersch verwandelte lässig (5:0, 48.). Zwei Minuten später fiel das 6:0 durch Schroeder (Vorarbeit Mertinitz). Salmrohr hatte zwei Gänge zurückgeschaltet, dennoch lief alles nur noch über die Gastgeber In der 72. Minute machte der eingewechselte Tobias Baier sein Ding alleine - 7:0. Zum Abschluss und dem Endstand von 8:0 traf dann Daniel Mehrfeld (ebenfalls eingewechselt) vier Minuten vor Schluss.
"Wir haben heute eindrucksvoll gezeigt, dass unsere Mannschaft die beste der Liga ist", sagte ein rundum zufriedener Patrick Klyk. "Wir haben heute ein tolles Fußballspiel von uns gesehen, das zeigt, dass die Mannschaft auch Spaß bringt." Hans-Günther Pörtner, Trainer der Gäste, war nach dem Spiel zu keiner Stellungnahme bereit.
FSV Salmrohr: Grub - Fischer (72. Mehrfeld), Hohns, Kühne - Schraps, Adrian, Petersch - Makiadi (64. Bauer), Schulz, Mertinitz - Schroeder (54. Baier)
Tore: 1:0 (25.) Johannes Kühne, 2:0 (36.) Julian Hohns, 3:0 (40.) Daniel Schraps, 4:0 (42.) Robin Mertinitz, 5:0 (48., Foulelfmeter) Daniel Petersch, 6:0 (50.) Christian Schroeder, 7:0 (72.) Tobias Baier, 8:0 (86.) Daniel Mehrfeld
Schiedsrichterin: Christina Biehl (Schwollen)
Zuschauer: 250