Lehrstunde für Kämpfertypen

Kassel · Nach einer bisher nicht optimal verlaufenen Saison fahren Kerstin Marxen und Marc Kowalinski gelassen zu den 111. Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften an diesem Wochenende in Kassel. Der Post-Sportverein Trier (PST) ist außerdem mit zwei Jugendstaffeln vertreten.

 PST-Trainer Volkhart Rosch wird bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Kassel seine Schützlinge, die Konkurrenz und die Stoppuhr fest im Blick haben. TV-Foto: Holger Teusch

PST-Trainer Volkhart Rosch wird bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften in Kassel seine Schützlinge, die Konkurrenz und die Stoppuhr fest im Blick haben. TV-Foto: Holger Teusch

Kassel. "Ich will vernünftig ins Ziel kommen und Spaß haben." Was Leichtathlet Marc Kowalinski zu seinen Zielen für die Deutsche Meisterschaft (DM) sagt, hört sich im ersten Moment wenig ambitioniert an. Doch die Aussage des PST-Läufers heißt nicht, dass der 32-Jährige zum DM-Touristen im 5000-Meter-Rennen wird. Aber Kowalinski weiß, was realistisch ist, welches Anfangstempo er sich zutrauen kann. "Wenn die Jungs in 2:45 Minuten pro Kilometer anlaufen, halte ich mich da raus", sagt er. Doch wenn es taktisch wird, traut sich der ehemalige Deutsche Vizemeister über 1500 Meter (2003) immer etwas zu. "Wenn das Feld bei 3000 Metern noch zusammen ist, dann sind da viele, die noch eingreifen können. Dass ich die letzten zwei bis drei Runden ganz gut rennen kann, das habe ich bei den Sportfesten in Saarbrücken gemerkt", sagt Kowalinski.
Für Kowalinski wie für die Jugend-Staffelläufer des PST gilt es vor allen, die Nerven zu behalten. "Wenn man die Einzelzeiten zusammenrechnet, dann müsste das Finale drin sein", sagt PST-Trainer Volkhart Rosch über die Chancen des 3 mal 1000-Meter-Teams. Vor allem Startläufer Daniel Marchi habe sich gegenüber dem Vorjahr stark verbessert. Alexander Bock an Position zwei sei ein Kämpfertyp und als Schlussläufer kann Rosch auf den Deutschen B-Jugendmeister Dominik Werhan setzen.
Die 4 mal 400-Meter-Staffel fährt dagegen, wie Rosch sagt, "um zu lernen" nach Kassel. "Ich habe sie so aufgestellt, dass sie so lange wie möglich am Feld dranbleiben", erklärt der 71-Jährige die Startreihenfolge, die von dem 16-jährigen Simeon Melts als Startläufer angeführt wird. Hinter ihm gehen Christopher Pieper, der ebenfalls noch bis 2014 bei der Jugend startberechtigte Kevin Ugo und Christoph Wahlen auf die Runde.
Wie Kowalinski hat auch Kerstin Marxen eine wechselhafte Saison hinter sich. "Ich hatte keinen so tollen Start und wir sind noch einmal zum Training übergegangen", sagt die Manderscheiderin, die in Tübingen bei Dieter Baumann trainiert. Nun fühle sich die 26-Jährige aber fit und hofft auf die Finalteilnahme. teu
Die Leichtathletik-DM im Fernsehen: Samstag, ARD Sportschau von 15.30 bis 16 Uhr und 17.35 bis 19.20 Uhr; Sonntag, ZDF Sport extra 17.45 bis 18.45 Uhr.
Rheinland-Pfälzer bei der DM: Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) über 5000 Meter und Weitsprung-Europameister Christian Reif (ABC Ludwigshafen) sollten am Wochenende sichere Gold-aspiranten sein. Der Deutsch-Amerikaner Marlon Odom steht über 110 Meter Hürden zurzeit ebenso an zweiter Stelle der nationalen Rangliste wie Raphael Holzdeppe im Stabhochsprung, Till Wöschler (alle Zweibrückken) im Speer- und Jens Rautenkranz (Mainz) im Hammerwurf. Mit einem guten Resultat über 100 Meter kann sich Marion Wagner (Mainz) für die deutsche 4 mal 100-Meter-Staffel bei den Weltmeisterschaften im südkoreanischen Daegu (27. August bis 4. September) qualifizieren. teu

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