Trier. "Die Anzahl der Spiele wird ja jetzt mit jedem Tag weniger", sagte Markus Grundhöfer gestern, "damit ist der größte Zeitdruck weg. Jetzt kriegen wird das Kind schon geschaukelt." Sämtliche 16 Partien der ersten Runde des Bitburger Tennis Grand Prix, dessen Turnierdirektor Grundhöfer ist, konnten gestern ausgetragen werden - ohne eine einzige Regenpause. Die Rückkehr des Sommers, zumindest für diesen einen Tag, brachte aber ausgerechnet denen, die vermutlich am meisten unter dem schlechten Wetter gelitten hatten, keine Vorteile. Das begann beim Auftakt mit dem Auftritt des Chilenen Ricardo Urzua-Rivera, der auf den an Nummer zwei gesetzten Vorjahressieger Marc Sieber traf. Dass die von dem Deutschen glatt mit 6:3 und 6:3 gewonnene Partie über 1:45 Stunden ging, war weniger der unerbittlichen Gegenwehr des Südamerikaners auf dem Platz als seiner Diskussionsfreude zuzuschreiben. Das Spiel wurde zur unfreiwilligen Gymnastikstunde für den Stuhlschiedsrichter, der häufig seine "Aussichtsplattform" verlassen musste, um dem "Sandplatzwühler" zu beweisen, dass dieser eine Entscheidung zu Unrecht kritisiert hatte. Selbst Oberschiedsrichter Hany El-Khafif musste bemüht werden - vergeblich. Sieber nahm es gelassen. Wohlwollend registrierte er dagegen den Sieg von Marc Meigel, mit dem er vor acht Jahren deutscher Jugendmeister im Doppel geworden war. Meigel, der nach vielen Verletzungen den Anschluss an die Spitze verloren hat und durch die Qualifikation musste, setzte sich mit 6:2 und 6:4 gegen den Spanier Rodriguez Manzano durch. Mit Urrutia Fuentes musste ein weiterer Chilene die Segel streichen. Er zog gegen den mit unbändigem Willen kämpfenden Wildcard-Inhaber Jan Choinski den Kürzeren. Mit einer Wildcard war auch der Konzer Jan Porteset als einer der jüngsten Akteure überhaupt ins Hauptfeld gekommen. Der 18-Jährige, von Hause aus noch auf der Juniorentour unterwegs, konnte gegen Fuentes\' Landsmann Alonso de Pedro zumindest den zweiten Satz für sich entscheiden. Mit dem Spanier Enrique Lopez-Perez (Nr. 5) und dem Belgier Yannik Reuter (Nr. 3) haben sich auch die ersten Gesetzten verabschiedet. Nach Philip Schehadat (TC Trier) hat Tom Schonenberg (Kamp-Lintfort) mit dem im Salmtal aufgewachsenen Philipp Davydenko auch den letzten Lokalmatadoren aus dem Turnier gekickt. Die aktuellen Ergebnisse und der Turnierplan können auf der Internetseite www.tennisclub-trier.de abgerufen werden.Ergebnisse 1. Hauptrunde:Andre Begemann (Nr. 1) - Finn Meinecke (beide Deutschland) 6:3, 6:1; Jan Choinski (Deutschland) - Laslo Urrutia Fuentes (Chile) 4:6, 6:0, 7:6; David Thurner (Deutschland - Enrique Lopez-Perez (Spanien/Nr. 5) 0:6, 6:3, 7:5; Vladyslav Klymenko (Ukraine) - Yannik Reuter (Belgien/Nr. 3) 6:2, 1:6, 6:3; Matthias Kolbe (Deutschland) - Teri Groll (Frankreich) 6:3, 7:6; Enrico Alonso de Pedro - Jan Porteset (beide Deutschland) 6:3, 2:6, 6:2; Tom Schonenberg (Deutschland) - Philip Davydenko (Russland) 6:0, 2;6, 6:2; Marc Meigel (Deutschland) - Borja Rodriguez Manzano 6:2, 6:4,Maximilian Dinslaken - Ralph Regus (beide Deutschland) 6:1, 6:2; Marc Sieber (Deutschland/Nr. 2) - Ricardo Urzua-Rivera (Chile) 6:3, 6:3