Zugpferd Boll - Steger und Wu im WM-Achtelfinale

Rotterdam (dpa) · Nur noch jeweils ein Sieg trennen Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov vom Achtelfinal-Duell bei der Tischtennis-WM. Die beiden befreundeten Trainingspartner qualifizierten sich in Rotterdam in souveräner Manier für die dritte Runde.

Im Sog von Zugpferd Boll, der gegen Yang Zi aus Singapur mit 4:0 kurzen Prozess machte, trumpften auch die anderen DTTB-Herren stark auf. Mann des Tages war Bastian Steger (Saarbrücken). Der deutsche Meister trifft nach einer furiosen Drittrunden-Partie im Achtelfinale nun auf Olympiasieger Ma Lin (China). Eine Stunde später schaffte Steger mit Patrick Baum (Düsseldorf) den Einzug in das Viertelfinale im Doppel. Dort kämpft das deutsche Duo gegen die Chinesen Ma Long/Xu Xin um eine Medaille.

„Timo und ich haben die ganze Vorbereitung zusammen absolviert und werden uns am Donnerstag auch wieder einspielen“, sagte Ovtcharov nach seinem 4:1-Erfolg gegen Stefan Fegerl aus Österreich. Der Rechtshänder vom russischen Club Fakel Orenburg erwartet nun gegen den Japaner Seiya Kishikawa härtere Gegenwehr. „Die Gegner werden von Runde zu Runde stärker“, sagte Ovtcharov.

„Ich bin zufrieden, das war eine gute Partie. Ich habe mich besser bewegt als am Vortag und teilweise gute Bälle gespielt“, berichtete der Weltranglisten-Zweite Boll nach dem Match gegen den früheren Hanauer Bundesligaakteur Yang Zi. Respekt äußerte der Düsseldorfer vor dem nächsten Gegner Robert Svensson aus Schweden: „Den unterschätzt man leicht. Da muss ich volle Pulle gehen und mein Spiel durchziehen.“

Vollgas gab Steger beim 4:3 im Drittrunden-Match gegen Leung Chu Yan aus Hongkong. Der Schiedsrichter zählte dem deutschen Meister zwei Aufschläge ab, doch der Siegeswillen von Steger war nicht zu bremsen. Baum und Frankreich-Legionär Zoltan Fejer-Konnerth (Cergy) sind ebenfalls noch im Rennen. Auch die ehemalige Europameisterin Jiaduo Wu (Kroppach) spielte groß auf. Mit zwei Erfolgen stürmte sie als letzte DTTB-Vertreterin ins Achtelfinale gegen die Medaillenkandidatin Guo Yue (China).

„So weit war ich noch nie bei einer WM. Ich fühle mich sehr gut“, sagte Wu. Auch die nationale Meisterin Zhenqi Barthel (Bingen) spielte stark. Sie verlor aber nach einer 2:1-Führung mit 2:4 gegen die favorisierte Weltranglisten-Achte Wu Yang aus China. Kristin Silbereisen (Kroppach) konnte einen Tag nach ihrem Erstrunden-Aus wieder lächeln. Sie ist nach Berechnungen von Trainer Jörg Bitzigeio dennoch für das Olympia-Turnier 2012 qualifiziert.

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