100 Räte aus Trier feiern Gottesdienst mit Bischof Ackermann

Trier · „Da singen die Kirchenchöre drin.“ Das hat ein vorbeischlendernder älterer Herr gesagt und zeigte auf die Jesuitenkirche, während lautstarker Gesang nach draußen drang. Jedoch: Es waren keine Kirchenchöre, die sich da mit Bischof Dr. Stephan Ackermann zum Gottesdienst versammelt hatten.

Sondern mehr als 100 Räte aus den unterschiedlichen Gremien des Visitationsbezirks Trier. Engagierte Katholiken aus Pfarrgemeinderäten, Pfarreienräten, Verwaltungsräten, Kirchengemeinderäten, Dekanatsräten. "Heute darf ich Ihnen im Namen der Kirche von Herzen Danke sagen für ihre Arbeit. Und Sie alle jetzt zum Mittagessen ins Pilgerzelt in den Palastgarten einladen."

"Nahrung für die Seele" indes nannte Ralf Georgi aus dem Pfarrgemeinderat Wiltingen die Predigt des Bischofs. "Er hat uns allen damit jenen geistigen Impuls gegeben, den sich viele vom heutigen Wallfahrtstag erhofft haben. Und er hat uns neuen Mut geschenkt." Ackermanns selbstkritische Reflektion über die Wirklichkeit in der Kirche habe vielen aus dem Herzen gesprochen. Der Heilige Rock sei ein sehr passendes Bild für die Kirche unserer Zeit. So wie auch der Heilige Rock nicht mehr "schön" sei, habe auch die Kirche ihre "unschönen Seiten", das Gewand, ein durch die Jahrhunderte entstandenes Flickwerk und doch immer noch ganz, sei ein treffliches Symbol für die Einheit der Kirche.

Zusammenwachsen in der Gemeinschaft

"Ich bin überwältigt zu sehen, welche Anziehungskraft der Heilige Rock hat. Die Menschen stehen bis über den Hauptmarkt, die einen singen, die anderen lachen, wieder andere sind still und in sich gekehrt." Doris Koch freute sich, gemeinsam mit den anderen als Vorsitzende des Pfarrgemeinderates in Trier zu sein. Johanna Schalz aus Ordorf bei Bitburg erhoffte sich von dem Treffen "eine Stärkung für die weitere Arbeit in den Räten" und ein "Zusammenwachsen in der Gemeinschaft".

"Für viele ist es heute wichtig, dass man sich in den neuen Gremien und Strukturen einmal besser kennenlernt", sagte Silvia Biewer aus Trassem. Die Wallfahrt sei da eine wunderbare Gelegenheit, den Glaubensweg gemeinsam zu gehen. "Und führe zusammen, was getrennt ist" zitierten Susanne Weiland und Hiltrud Schuster aus Oberemmel das Wallfahrtsmotto. "Mögen wir neue Motivation und neuen Gemeinschaftsgeist erfahren für unsere Arbeit in den Kirchen vor Ort." Edith Ries-Knoppig, die den Tag für die Räte aus dem Visitationsbezirk Trier organisiert hatte, war zufrieden. "Auch, weil der Bischof uns Gedanken mit auf den Weg gegeben hat, die neue Kraft und neuen Mut schenken."

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