Trierer Wissenschaftler: Protestbewegung steht erst am Anfang

Trier · Deutschland steht vor einer neuen, großen Protestwelle. Das glauben zwei Trierer Wissenschaftler. Sie warnen: Die Geschäftspraktiken mancher Banken und die Ohnmacht der Politik führen zu einer zunehmenden Wut der Bevölkerung.

Die Protestaktion müsse „sehr, sehr ernst genommen werden“, sagt der Trierer Wirtschaftssoziologe Oliver Nachtwey. Sie sei erst der Anfang einer sich ausbreitenden Protestbewegung, die sich nicht nur gegen die Finanzwelt richte, sondern Ausdruck der Unzufriedenheit der Bürger mit der Demokratie sei. Die Bürger gingen auf die Straße, weil sie mehr Einfluss auf die Politik haben wollten. „Banken werden gerettet, aber im Sozialbereich wird gekürzt. Daher ist die Bewegung ein sehr ernster Ausdruck der Probleme der Demokratie“, sagt Nachtwey. Der Trierer Finanzwissenschaftler Hellmuth Milde sieht in der weltweiten Bewegung einen Ausdruck dafür, dass „aus Sicht der Bevölkerung, das Maß voll ist“. Viele Banken würden ihre Kunden „über den Tisch ziehen“, das Geschäftsmodell einiger Banker beruhe auf „verlogenen Vorraussetzungen“. Für den als Gastprofessor an der Luxemburger Uni lehrenden Betriebswirtschaftler sind Banken „Räuberbanden“.

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