SCHACH: Grillfest ohne "gekaufte" Spieler

TRITTENHEIM. Zum 25-jährigen Vereinsbestehen schenkte die erste Mannschaft dem Schachclub (SC) "Springer" Trittenheim den Bezirksligaaufstieg. Nun heißt das neu gesteckte Ziel Rheinlandliga.

Grillfest und die Herausgabe eines Turnierhefts, was die Schachspieler des SC Trittenheim vor der am 17. September mit einem Heimspiel gegen Konz beginnende Bezirksligasaison unternehmen, hört sich nicht unbedingt nach ernsthafter Vorbereitung an. Sei es aber, betont Wolfgang Clüsserath. Denn die Geselligkeit stärke den Teamgeist in einer Sportart, die gemeinhin nicht als Mannschaftssport verstanden wird, sagt der Vorsitzende des kleinen Schachclubs des Moselorts. Darüber hinaus stehen aber natürlich etliche Vorbereitungsspiele auf dem Plan. Tore im Schach heißen "Brettpunkte"

Acht Spieler gehören im Schach zu einer Mannschaft. Die einzelnen Partien werden nach der Stärke eingeteilt: Die Stärksten spielen am so genannten ersten Brett gegeneinander, die Zweitstärksten am zweiten Brett und so weiter. Jede Partie hat aber für die Mannschaft den gleichen Wert. Für eine gewonnene gibt es einen, für ein Remis einen halben Punkt. Diese so genannten "Brettpunkte" entsprechen den Toren im Fußball. Das Team, das bei den acht Partien die meisten Brettpunkte sammelt, gewinnt. Die Ligatabelle wird entsprechend erstellt: Für einen Sieg gibt es zwei, für ein Unentschieden einen Punkt. Weil nur eine gute Gesamtleistung Erfolg bringt, ist Clüsserath der Zusammenhalt, die Harmonie, beim SC Trittenheim wichtig. Dafür ist er sogar bereit, länger zu warten, bis das große Ziel, der Aufstieg in die Rheinlandliga, erreicht ist. "Das zu schaffen wäre kein Problem, wenn wir Spieler einkaufen würden. Aber die Mannschaftsmitglieder sollen zusammen passen", erklärt er. Deshalb setzt der SC Trittenheim auf Eigengewächse wie Benedikt Scholtes. Der 18-Jährige nahm im vergangenen Jahr an den deutschen Jugendmeisterschaften teil und war bereits zum 25-jährigen Vereinsjubiläum am Aufstieg von der A-Klasse in die Bezirksliga beteiligt. Mit fünf oder sechs Jahren habe er bereits mit seinem Opa Schach gespielt, erzählt er. Das habe ihm gefallen. "Jede Partie ist anders. Man hat nie das gleiche auf dem Brett stehen", erklärt der Schüler am Trierer Max-Planck-Gymnasium. Der Weg zu den Übungsstunden des örtlichen Schachclubs (dienstags ab 17.30 Uhr in der Vereinsgaststätte "Beim Ansches") war für Trittenheimer nicht weit. Benedikt Scholtes besetzt das zweite Brett im Trittenheimer Team. Am ersten sitzt seit vergangenem Jahr Jan Oliva. Der stärkste Trittenheimer Spieler ist zwar nicht an der Mosel groß geworden, passt aber trotzdem gut in die Mannschaft. Weil auch ein Freund in Trittenheim spielt, sei er nach Aufnahme seines Jura-Studiums in Trier hierher gewechselt. Vorher war er in Bitburg und Prüm aktiv. Der Einzel-Bezirksmeister des Jahres 2005 ist gegenüber Benedikt Scholtes ein Späteinsteiger. Die ersten Spiele mit zehn Jahren gegen den Vater habe er immer verloren und deshalb die Lust verloren. In der Schule, in den Fünf-Minuten-Pausen und teilweise auch während der Unterrichtsstunden auf den Knien unter der Bank habe er aber wieder angefangen.

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