SPIEL DES TAGES : Das Ende des Verfolgertraums?

NEUMAGEN-DHRON. Während sich die SG Neumagen nach der 1:3-Heimniederlage gegen die SG Dhrontal/Haag aus dem Titelkampf verabschiedet, dürfen die Spieler von Trainer Rudi Roth-Noss mit einer weiteren Spielzeit in der A-Liga rechnen.

Nicht nur in Hinsicht auf die Vertragsverlängerung von Rudi Roth-Noss war der 3:1-Auswärtssieg beim Blankenrath-Verfolger SG Neumagen enorm wichtig. Denn "dieser wichtige, schwer erkämpfte Sieg bringt uns den Klassenerhalt ein gewaltiges Stück näher", sagte der Haager Trainer. Roth-Noss‘ Erfolgsrezept basierte auf der Ausschaltung der vier wichtigsten Säulen des Gegners und einer vorbildlichen kämpferischen Einstellung. Nur allzu logisch, dass Spielertrainer Uwe Heinsdorf mit der physischen Verfassung seiner Mitspieler nicht zufrieden war: "Es wurde zu harmlos und ohne Biss agiert. Wenn man dann noch zu weit weg von seinen Gegenspielern steht, dann kannst du so ein Spiel nicht gewinnen", sagte der ehemalige Regionalligaspieler, dessen Aufstiegsträume wohl vorerst auf Eis gelegt sind. Keiner wusste vor der Partie, wo man nach der schwierigen Vorbereitung stand. Außer Neumagens Martin Eifel, der bereits nach zwei Minuten goldrichtig stand - sein Fallrückzieher zischte aber knapp vorbei. Die Heinsdorf-Elf versuchte früh, Oberwasser zu bekommen und machte Druck über die Flügel. Nach einer Viertelstunde hatten Christian Anderle und Eifel die Führung gleich zwei Mal auf den Füßen, als sie hundertprozentige Tormöglichkeiten vergaben. Die Haager versuchten über die Reitz-Brüder und Kapitän Udo Thömmes Kombinationen, doch Ungenauigkeiten verhinderten eine mögliche Torgefahr. Zu spät sah dann Torwart Carsten Thiel den Distanzschuss von Marco Schuh, der aus 20 Metern völlig überraschend die Gästeführung besorgte (20.). Ganz kalt erwischte es die Hausherren, als ein schneller Spielzug über Christian Görg den Kapitän erreichte und Thömmes überlegt einlupfte - 0:2 (22.). War das der Genickschlag für die Heinsdorf-Truppe? Mitnichten! Uwe Heinsdorf flankte in den Strafraum und Anderle brachte die Seinen per Abstauber zum 1:2 wieder ins Spiel zurück (25.). Die zerfahrene Partie lebte vom Kampf, einen Schönheitspreis gab es ohnehin nicht zu gewinnen. Die Neumagener Abwehr erwies sich des öfteren nicht als sattelfest. Einige Male wurde sie nach Eckbällen und Steilpässen düpiert und offenbarte erstaunliche Lücken. Sofort nach der Pause erloschen die Neumagener Hoffnungen, als der völlig freistehende Bernd Reitz nach Thömmes-Freistoß das 1:3 (48.) erzielte. Wieder einmal war die Abwehr nicht im Bilde. Auffällig war, dass fast alle abgewehrten Bälle der Gastgeber wieder bei Dhrontalern landeten. Die schnelleren Gäste schufen über die flinken Görg und Kai Hoffmann Überzahlaktionen, welche die Hintermannschaft der Moselaner vor Probleme stellte. Nach einer Stunde stand die Partie auf des Messers Schneide. Ein weiterer Haager Treffer würde die endgültige Entscheidung bedeuten, während ein Anschlusstor neue Energien freisetzen würde. Die Moselaner versuchten über Heinsdorf die Torgefahr zu erhöhen, doch die Defensivabteilung der Hunsrücker stand kompakt. Der eingewechselte Johannes Thomas ging weite Wege, rackerte und ackerte, Klaus Zenzen probierte es mit Freistößen, Anderle dribbelte sich immer wieder fest. Manch einer der etwa 150 Zuschauer bestätigte den Eindruck, dass Neumagen noch zwei Stunden hätten spielen können, ohne ein weiteres Tor zu schießen. So hatte der eingewechselte Kai Knob kurz vor Schluss gar noch das 4:1 auf dem Stiefel. Uwe Heinsdorf wollte noch nichts von der verpassten Chance auf den Wiederaufstieg wissen. "Heute haben wir versagt und kamen nicht in die Zweikämpfe. Aber entschieden ist noch nichts."

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