SEK-Einsatz in Kyllburg Bewaffneter Mann greift 80-Jährigen in Kyllburg an

Kyllburg · Die Bitburger Polizei und ein Spezialeinsatzkommando haben am Mittwochabend in Kyllburg eine Wohnung gestürmt. Darin hatte sich ein bewaffneter Mann verbarrikadiert, der zuvor einen 80-Jährigen bedroht hatte.

SEK-Einsatz in Kyllburg: Bewaffneter Mann greift 80-Jährigen in Kyllburg an
Foto: tv/Alexander Lux

20 bewaffnete Polizisten, jede  Menge Polizeiautos, ein mit Absperrband hermetisch abgeriegeltes Mehrfamilienhaus. Mittendrin: ein offenbar betrunkener und mit einem Messer bewaffneter Mann, der gewaltbereit zu sein scheint.

Und das alles mitten in Kyllburg. Polizeichef  Christian Hamm verhandelt mit dem 47-Jährigen am Fenster. Er soll aufgeben. Doch der Mann ist nicht dazu bereit. Er verschanzt sich in der Wohnung eines 80-Jährigen, den er noch wenige Minuten zuvor mit dem Küchenmesser bedroht hat.

SEK-Einsatz in Kyllburg: Bewaffneter Mann greift 80-Jährigen in Kyllburg an
Foto: TV/Klaus Kimmling

Das Opfer  kann unverletzt durch ein Fenster fliehen und alarmiert  die Nachbarn, die die Polizei rufen. Gegen 19.30 Uhr geht dieser Notruf ein, parallel dazu und kurz danach mehrere Notrufe von anderen Anwohnern. Etwa zehn Beamte der Bitburger Polizei rücken aus, das Spezialeinsatzkommando (SEK) aus Wittlich rückt mit zehn Leuten nach. Sie riegeln den Bereich ab und versuchen, den Konflikt zu entschärfen, den Mann zum Räumen der Wohnung zu bewegen. „Doch der Mann war zu keiner Zeit kooperativ“, berichtet Christian Hamm. Wie die Staatsanwaltschaft berichtet, habe der Mann gesagt, dass er alles dafür tun werde, dass die Polizei ihn erschieße.

SEK-Einsatz in Kyllburg: Bewaffneter Mann greift 80-Jährigen in Kyllburg an
Foto: TV/Rudolf HOESER

Nach zwei Stunden die Entscheidung: Das Haus soll gestürmt werden. Dann geht alles blitzschnell: Die Polizisten überwältigen den Mann und nehmen ihn fest. Schüsse fallen nicht. Auf eigenen Wunsch wird der Mann nach Information der Staatsanwaltschaft in eine psychiatrische Einrichtung gebracht.

Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft. Fest steht: Es gab einen länger schwelenden Nachbarschaftsstreit, der  im Ort bekannt war und bereits am Mittwochnachmittag - vor der Messerattacke - erneut aufgeflammt ist. Denn bereits um gegen 16.30 Uhr gibt es eine brenzlige Situation. Der gehbehinderte 47-Jährige ist betrunken und ärgert sich über die laute Musik, die das spätere Opfer in seiner Wohnung im benachbarten Mehrfamilienhaus gehört haben soll. Er geht er zu dessen Wohnung und tritt die unverschlossene Tür auf. Den 80-Jährigen trifft er im Hausflur, schlägt mit seiner Gehhilfe nach ihm. Das Opfer erleidet eine leichte Handverletzung und eine leichte Prellung an der Stirnseite.  Nach dem Eingreifen der  Polizei beruhigt sich die Situation zunächst.

Die Staatsanwaltschaft hat nun gegen den Beschuldigten ein Verfahren wegen gefährlicher Körperverletzung, Bedrohung, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs eingeleitet.

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