Die Sache mit den Zusagen
Chefs versprechen viel: Mehr Gehalt nach der Probezeit? Kein Problem! Eine Beförderung in zwei Jahren? Wird gemacht! Einzel- statt Großraumbüro? Der Hausmeister ist schon informiert! Allerdings sind mündlichen Zusagen so zuverlässig wie das Wetter im April: Am Ende stehen Sie im Regen.
Wer garantiert Ihnen, dass Ihr Chef sich später an solche Zusagen noch erinnern kann, ja erinnern will? Ein Versprechen kann auch ein Köder sein, um Sie aus der (vermeintlichen) Leistungsreserve zu locken. Und woher nehmen Sie den Optimismus, dass Sie noch denselben Chef haben, wenn die Zusage fällig wird? Ein Führungswechsel kann über Nacht kommen. Aussichtslos wäre es, dem neuen Vorgesetzten zu erklären, er habe nun gefälligst die mündlichen Zusagen seines Vorgängers einzulösen. Es liegt an Ihnen, Verbindlichkeit herzustellen: Erfassen Sie mündliche Zusagen zu wichtigen Punkten immer in Schriftform, durch eine Mail oder eine Gesprächsnotiz an Ihren Chef! Dann rückt in Greifweite, was vorher nur eine Taube auf dem Dach war.
Unser Kolumnist Martin Wehrle (geboren 1970) gehört zu den erfolgreichsten Karriereberatern in Deutschland. Sein aktuelles Buch: der Bestseller "Ich arbeite in einem Irrenhaus" (Econ, 14,99 Euro).