Zur Berichterstattung über den Tod von Helmut Kohl und zum Artikel "Regionale CDU will Altkanzler mit Helmut-Kohl-Allee ehren" (TV vom 1./2. Juli):
Zweifelsohne hat Helmut Kohl sehr großen Anteil an der Wiedervereinigung, aber er hatte natürlich auch das Glück, zur richtigen Zeit Bundeskanzler zu sein. Mit ihm ist zusätzlich auch die Schwarzgeldaffäre verbunden.
Wenn man nun dennoch der unbedingten Überzeugung ist, in absehbarer Zukunft eine Straße oder Allee nach ihm benennen zu müssen, so bieten sich in allererster Linie höchstens die Städte seines Wirkens an, zum Beispiel Berlin, Bonn, Ludwigshafen oder Mainz … nicht aber Trier: Ostallee und Südallee müssen ihren Namen weiterhin behalten.
Man muss natürlich auch generell an die betroffenen Anwohner denken. Der CDU-Dezernent An dreas Ludwig wäre ein hervorragender künftiger Bürgermeister gewesen. Wenn man sich aber das ganze Drumherum von Schwarz-Grün (vielleicht sollte man mittlerweile eher Grün-Schwarz sagen) im Stadtrat anschaut, dann wird man den Eindruck nicht los, dass vor allem die Trierer CDU aktuell deutlich wichtigere Probleme hat als Straßennamen.
Marco Berweiler
Trier