Die TV-Leserbriefseiten in den vergangenen Wochen weisen vorrangig zwei Themen auf: Kirche und zu Guttenberg. Die unterschiedlichen Meinungen hierzu, oft mit bitterer Häme und grollendem Unterton, zeigen deutlich, wie sehr beide Themen an die Wurzel gehen.

Den Leserbrief von Timo Klein empfinde ich als nüchterne und wohltuende Bewertung gegenüber anderen Meinungen, denn er zeigt auf, um was es bei dem zur "Affäre" hochgejubelten "Fall Guttenberg" geht: einen jungen Politiker aus Bayern, der zufällig schnell die "Gunst des Volkes" erfahren durfte, mit allen Mitteln "fertigzumachen" und auszuschalten. Das ist ja auch gelungen. Aber ist das ein Grund zum Jubeln? Wenn in dieser Sache die vielen selbsternannten "Moralrichter" ihr eigenes Verhalten im Leben selbstkritisch bewerten würden, dürften sie in ihrer Selbstgerechtigkeit den ersten Stein werfen: Es blieben ganz sicher nicht viele "Steinewerfer" übrig.

Egon Kappes, Zeltingen-Rachtig

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