Hohes Risiko

Zum Erdrutsch von Nachterstedt und dem "Mega-Steinbruch" in Olk diese Zuschrift:

Hätte die Katastrophe in Nachterstedt vermieden werden können? Diese Frage hat mich seit den Meldungen aus dem 2000-Seelen-Ort, bei dem eine ganze Wohnsiedlung zerstört und drei Menschen dem gewaltigen Erdrutsch zum Opfer gefallen sind, sehr beschäftigt.

Betrachtet man sich die idyllische Gegend vor dem Unglück, hätte man nicht vermuten können, dass der Concordia-See durch die Flutung eines "unhübschen" Tagebau-Restlochs im Rahmen einer Renaturierungs-Maßnahme entstanden ist. Nachdem die Rohstoff-Vorkommen (Braunkohle) abgebaut waren und der Tagebau vor rund zehn Jahren unrentabel geworden ist, war dies wohl eine der charmantesten Lösungen, um die Region wieder aufzuwerten.

Nun wird der berechtigte Ruf nach Konsequenzen laut; man solle aus dem Unglück Lehren ziehen! Aber tun wir das wirklich? Muss man so lange warten, bis die Diskussion über Konsequenzen losgehen kann? Wäre es nicht sinnvoller, präventiv zu agieren und solche Eingriffe in die Natur zu vermeiden?

Der von der Firma Lava-Stolz geplante Mega-Steinbruch Olk (der TV berichtete mehrfach) stellt einen vergleichbaren massiven Eingriff in die Naturlandschaft Südeifel dar. Wissen wir heute, welche Folgen unser Handeln (der Verkauf von Flächen) beziehungsweise Nichthandeln (kein Widerstand gegen das geplante Projekt) in vielen Jahren für unsere Landschaft und zukünftige Generationen haben wird? Auch wenn uns heute versichert wird, dass die Flächen nach neuesten Techniken sowie bestem Expertenwissen renaturiert werden und die Katastrophe in Nachterstedt nur ein "Ausnahmefall" war, sollten wir uns ernsthaft fragen, ob wir dieses Risiko eingehen wollen und unsere Lebensgrundlage bewusst gefährden wollen!

Manuela Weiler, Ralingen

NAtur

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