Lebensgefährliche Versäumnisse

Zu den Artikeln "Handwerk: Viele offene Rechnungen" und "Was Firmen an säumigen Kunden ärgert" (TV vom 23. Februar):

Beklagt wird die schlechte Zahlungsmoral kommunaler wie privater Auftraggeber, was sicherlich für die Betriebe eine erhebliche finanzielle, möglicherweise existenzbedrohende Belastung sein kann. Die Intention der Artikel war natürlich nicht, die andere Seite des Problems darzustellen, war doch im erstgenannten Artikel davon die Rede, "meistens rede sich der Kunde mit vermeintlichen Mängeln heraus". Daher möchte ich diese Perspektive aus eigener Erfahrung beleuchten, denn auch ich bin "ein Freund klarer Worte".

Vor drei Jahren wurde unser Haus von einem Trierer Unternehmen mit einer Solartherme ausgestattet, und wie sich durch Zufall herausstellte, mit eklatanten Mängeln. Zum einen war kein Ablauf des in Augenhöhe befindlichen Überdruckventils montiert, was erst bemerkt wurde, als die Mitarbeiter der Firma (nach Inbetriebnahme der Anlage!) versehentlich einen Überdruck erzeugten und glücklicherweise niemand durch das austretende, weit über 100 Grad heiße Wasser verbrüht wurde.

Zwei Jahre später stellte sich zum anderen heraus, dass bei der teilweisen Neuverlegung von Wasserrohren kein elektrischer Potenzialausgleich hergestellt worden war: ein lebensgefährliches Versäumnis bei der Montage und beileibe kein "vermeintlicher Mangel"!

Ich bin sicher, dass das Unternehmen die Anlage verkehrssicher übergeben hätte, wäre ich der Fachmann und hätte die Fehler während der Installation reklamiert. So aber wurde mir als Laie eine lebensgefährliche Anlage überlassen, was nur durch Zufall entdeckt wurde. Ich hoffe, dass es sich hier nur um einen Einzelfall handelt! Zum Schluss: Dem Unternehmen bin ich keinen Cent schuldig geblieben.

Raymond Schirra, Konz

wirtschaft

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