Große Ereignisse stellen hohe Anforderungen an die Qualität von Darbietung und anschließender Kritik. Wer - wie ich - das Glück hatte, am 2. Mai im Grande Auditorium der Philharmonie Luxembourg Gustav Mahlers 3. Sinfonie mit dem Orchestre National de France (ONF) unter Daniele Gatti zu hören, kann getrost von sich behaupten, Zeuge eines musikalischen Großereignisses geworden zu sein. Hundert Minuten herrlicher Musik zogen minutenlange Ovationen des Publikums nach sich. Verdientermaßen, urteilt auch der Autor in seiner TV-Kurzkritik: Daniele Gatti habe das gigantische Werk "zelebriert" und unterstützt von Mezzosopran und zwei Chören mit "schlüssigem Gesamtkonzept" umgesetzt. Einziger Schwachpunkt seien die "technischen Mängel" des ONF gewesen, das deshalb nicht in allen Teilen restlos habe überzeugen können. Also doch: "technische Mängel" bei einem der großen nationalen Orchester unserer Tage! "Technische Mängel" angesichts von "fast zwei Stunden Musik ohne Pause, aber auch ohne Längen". Worin diese "technischen Mängel" aber konkret lagen, darüber schweigt der Kritiker. Waren es etwa so viele "technische Mängel", dass sie den Rahmen einer "Kurzkritik" gesprengt hätten? Oder konnte man sie nicht recht in Worte fassen? Warum dann aber "technische Mängel" überhaupt in den Raum stellen, wenn man sie nicht benennt oder gar nicht benennen kann? Das schadet dann nur dem Gesamtbild einer doch insgesamt an Lob nicht sparsamen Kritik! Noch eine Korrektur zum Artikel "Am Ende ein Glanzlicht": Der Komponist des "Märchens" heißt Leos Janacek (nicht Leo Janáek) und ist durch seine Opern "Das schlaue Füchslein", "Jenufa" und "Katja Kabanowa" dem Trierer Konzertpublikum bestens bekannt.

Peter Suska, Trier

Anm. d. Red.: Einige Zeichen des tschechischen Alphabets sind in unserer Zeitungsschrift nicht darstellbar, daher der Fehler im Namen Leos Janacek. Sorry!

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