Ungewöhnlicher Lebenskünstler

Literatur

Zum Artikel "Er liebte die Stadt mehr als sie ihn" (TV vom 19. Juli):
Ein herzliches Dankeschön für den interessanten Artikel von Carola Frentzen über den Autor Ernest Hemingway. Tatsächlich war er ein ungewöhnlicher Denker und Lebenskünstler!
Es könnte die Volksfreund-Leser interessieren, dass er im Jahr 1944, statt Kriegsberichte über die Ardennen-Offensive unmittelbar an der Front zu schreiben, wo gefährliche Kugeln über seinen Kopf geflogen wären, in dem kleinen Dorf Rodenbourg in Luxemburg (zwischen Junglinster und Olingen gelegen) in einem wunderschönen rosafarbigen Landhaus einquartiert war.
Einheimische haben mir erzählt, dass er seine Kriegsberichte bequem durchs Telefon übermittelt hat, während er angeblich von einer jungen Dame aus Rodenbourg verwöhnt wurde.
Sein Leserpublikum zu Hause in den USA hatte bestimmt einen anderen Eindruck von seinem tapferen Kriegskorrespondenten.
Vor diesem rosafarbigen Landhaus, auf der Straßenseite, befindet sich seit ungefähr 1990 ein kleines stählernes Monument mit der Inschrift, dass Ernest Hemingway dort im Dezember 1944 als Kriegskorrespondent gewohnt hat. Jean Klees, der in Junglinster lebte, hat dieses Denkmal geschaffen.
All dies hat Hemingways Schreibtalent nicht belastet, wobei ich beichten muss, dass ich sein Buch "Wem die Stunde schlägt" nur halb gelesen habe, aus Langeweile aufgegeben und danach nie wieder ein zweites Buch von Hemingway berührte. Ich bin vielleicht eine literarische Null oder zu europäisch, um seine Meisterwerke zu genießen.
Graham Cheshire
Wiltingen

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