Vernünftige Ideen sollten noch einmal aufgegriffen werden

Politik

Zum Artikel "Aktion: Rettet den Diesel" (TV vom 31. Juli):
Wenn das Thema nicht so ernst wäre, man könnte sich eines schäbigen Grinsens nicht erwehren. Was will man denn noch alles kaputtmachen?
Diesel aus den Städten vertreiben, wie soll das gehen? Hier sind Hunderte Zuliefer-LKW unterwegs, um die Geschäfte und Privatkunden zu bedienen. Da wäre allerdings Platz für eine neue Geschäftsidee, Großparkplätze außerhalb der Stadt, auf denen die LKW ihre Waren auf E-Shuttle-Fahrzeuge umladen. Was ist mit der Bahn, deren Dieseltriebwagen oder Dieselloks mit Motoren bis 2000 PS unterwegs sind? Sie dürften von den nicht elektrifizierten Strecken nicht mehr in die Bahnhöfe von Großstädten einfahren. Akkutriebwagen der Baureihe 515, wie sie in den 1980er Jahren noch liefen und ausgemustert wurden, gibt es nicht mehr. Sie hatten damals schon eine Reichweite von mehreren Hundert Kilometern, allerdings mit Bleibatterien, die zwölf Tonnen pro Fahrzeug auf die Waage brachten. Heutige Hochleistungsbatterien haben nur noch einen Bruchteil dieses Gewichtes, die Unterhaltung ist viel weniger aufwendig. Die Firma Varta hatte als Batterielieferant der Bahn den Vorschlag gemacht, ein Fahrzeug zu entwickeln, das während der Fahrt den Akku aufladen könnte. Das Vorhaben wurde aus Kostengründen abgelehnt. Es wäre daher nicht abwegig, solche Ideen mit der heutigen Technologie noch einmal aufzugreifen. Die Triebwagen hatten eine wunderbare Laufruhe, und auf ebenen Strecken konnte man den Schwung der Batterielast sehr gut ausnutzen.
Hans-Dieter Georg, Lokführer a.D.
Enkirch

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