Wirtschaft

Zum Artikel "Mehr sein als nur eine Aushilfe" (TV vom 30. Juli):

Ich habe den Artikel von Volksfreund-Redakteurin Sabine Schwadorf gelesen. Ich kann nachvollziehen, dass wegen des Fachkräftemangels Maßnahmen ergriffen werden, Kräfte zu schulen. Nur, denke ich, wird bei der ganzen Sache der Eindruck vermittelt, dass Gastronomie ein Larifari-Job ist. Jedem voll ausgebildeten Gastronomen blutet das Herz, wenn er sieht, wie mit solchen Dingen unser Beruf heruntergespielt wird! Ich bezweifle nicht, dass es einige wenige gibt, denen es nach diesem Abschluss zustehen würde, sich Restaurantfachfrau/mann zu nennen. Aber die Jugend nimmt dieses gerne als Anstoß, es sich einfach zu machen. Ich selbst bot einer jungen Frau, 23 Jahre alt, eine Lehrstelle zur Restaurantfachfrau an (die erste Ausbildung hatte sie abgebrochen). Kurze Zeit später sagte sie die Stelle ab. Sie hätte die Möglichkeit, alles in einem halben Jahr zu absolvieren. Jobben würde sie nebenher in einer Pizzeria. Da stellen sich mir die Fragen: Wie viel ist unser Beruf heute wert? Fördert der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga so wirklich die Fachkompetenz? Wozu habe ich eine dreijährige Ausbildung abgeschlossen? Die Ansprüche der Gäste wachsen stetig! Ich bin der Meinung, dass es nicht möglich ist, sich in einem halben Jahr das gesamte Wissen anzueignen, das diesen Abschluss rechtfertigt. Es sollten vielleicht auch einmal die Nachteile dieser "Ausbildungsmöglichkeit" geprüft werden, dann würde man verstehen, warum die wenigsten Gas tronomen diesen Abschluss anerkennen. Dieser Artikel zeigt deutlich, wie wenig Hintergrundwissen über die Berufe der Gastronomie vorhanden ist. Ein halbes Jahr Theorie mit nebenbei jobben kann drei Jahre Duales System nicht ersetzen! Es sollte ein anderer Weg gefunden werden, Fachkräfte zu gewinnen! Pia Roth, Osann-Monzel

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