Tiere

Zum Artikel "Straßenhunde aus dem Ausland gewöhnen sich nur schwer ein" (TV vom 30. Juli):

Ich bin seit vielen Jahren Hundetrainerin, arbeite im Auslandstierschutz (kettenlos e.V.) und habe selbst mehrere Hunde aus Ungarn und Rumänien. Ich wüsste gerne, woher Frau Riedel ihre Informationen nimmt. Ich denke, diese Dame sollte sich in erster Linie einmal eingehend mit dem Thema Sozialisierung auseinandersetzen. Es gibt beim Hund keine zeitlich begrenzte Sozialisierungsphase. Das weiß man heute eigentlich. Mit etwas Einfühlungsvermögen und Liebe zu dem Tier hat man den Hund innerhalb kürzester Zeit stubenrein, an die Leine und an ein Leben hier in Deutschland gewöhnt. Wie Frau Riedel schon sagt, wird Leishmaniose durch die Sandmücke übertragen. Soll heißen: Es ist schlichtweg unmöglich, sich an einem infizierten Hund anzustecken. Dafür muss man schon von einer Sandmücke gestochen werden. Wenn ein seriöser Tierschutzverein Tiere aus dem Ausland nach Deutschland holt, wird er immer darauf achten, dass der Hund vor der Ausreise von einem Tierarzt untersucht wird und dass er die erforderlichen Impfungen hat. Hier wird Stimmung gegen den Auslandstierschutz gemacht. Es wird so dargestellt, als seien alle Hunde aus dem Ausland krank. Das ist schlichtweg falsch. Edith Kniehase, Großsoltholz Die Darstellung entspricht nicht der Wirklichkeit. Ich hatte im Laufe der letzten drei Jahre über 20 Pflegehunde aus Spanien. Die Sozialisierung ist deutlich besser als die der verwöhnten deutschen Hunde, eben weil sie auf der Straße großgeworden sind. Die Sandmücke ist inzwischen aufgrund der Klimaerwärmung bis nach Baden-Württemberg heimisch. Genau wie die Zecke die Babesiose überträgt. Das ist aber kein Werk des Tieres, sondern der Menschen. Ich finde es unmöglich, Tiere so zu verunglimpfen und Menschen so zu verunsichern. Kerstin Woyton, Freinsheim

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort