Zur Fastnacht als Schweigemönch

Ich will ja nix sagen, aber ich glaube, Schweigemönch ist die Verkleidung der diesjährigen Fastnachtssession. Auf jeden Fall benehmen sich derzeit viele so.

Beispiel Thalfang: Nachdem sich die ganzen Politiker in den vergangenen Monaten gefetzt haben, gibt es jetzt ein Stück Papier, auf dem à la Guildo Horn steht: Piep-piep-piep, wir haben uns alle lieb. Wer aber genauer wissen will, warum die sich jetzt wieder mögen, braucht nicht anzurufen: Wir sagen nichts. Dem Thalfanger Feuerwehrchef wird von seinen Aktiven vorgeworfen, er würde keinen Dialog pflegen, sondern nur anordnen. Was sagen Sie dazu, Herr Wehrleiter? Nix. Doch wenn dann in der Zeitung steht, dass er schweigt, dann sagt er was. Aber die Schweigegelübde gehen ja weit über den Hunsrück hinaus. Zum Beispiel an die Mosel, wo ein Chefgeologe gesagt hat, dass der Hang bei Ürzig - das ist da, wo die Brücke gebaut wird- rutschen könnte. Sofort hat ihm seine zuständige Ministerin einen Maulkorb verpasst: "Der darf reden, aber erst dann, wenn ich das erlaube." Die behandelt ihren Behördenchef so wie ich meinen Hermann. Wenn die Männer in den nächsten Wochen auf den Fastnachtsumzügen wegen ihrer Verkleidung nur ein Schild vor sich hertragen, auf dem Helau steht - rufen dürfen sie das als Schweigemönch ja nicht - dann übernehmen wir Frauen das fröhliche Singen und Schunkeln alleine. Denn als Mönch gehen wir Weiber nicht. Und Schweigenonne? Also ehrlich, das ist doch wirklich ein Widerspruch in sich,
meint eure Liss

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