Standpunkt: Zurück zu den Wurzeln

Es ist eine Zäsur. Es ist ein Neuanfang. Aber natürlich ist mit dem Verkauf des Nürburgrings an einen Privatinvestor die Angelegenheit nicht abgehakt.

Hochfliegende Polit-Pläne sind geplatzt, das Vergnügungsdorf wird dichtgemacht, das meiste Steuergeld ist futsch. Das sind die Fakten nach einem quälend langen Prozess, der geprägt war von Realitätsverweigerung , dubiosen Partnerschaften, Schuldzuweisungen und der allmählichen Erkenntnis, sich vergaloppiert zu haben. Dabei war die ursprüngliche Absicht, mit dem Pfund Eifelstrecke zu wuchern, neue Besucherströme zu erschließen und weitere Arbeitsplätze zu schaffen, durchaus ehrenwert. Wer regiert, muss auch schon mal gegen den Strom schwimmen, muss gestalten, wo andere zaudern. Der eigentliche Fehler der ehemaligen Regierung Beck lag darin, sich hartnäckig allen Warnungen vor Großmannssucht zu verschließen und trotz mannigfaltiger Ungereimtheiten in der Umsetzungsphase Kritik als ungebührliche Einmischung beiseitezuschieben. Diese Haltung machte eine rechtzeitige Umkehr unmöglich. Beck und seine Nachfolgerin Malu Dreyer haben mehrfach Fehler eingeräumt. Dass die CDU-Opposition dennoch nicht zur Tagesordnung übergeht, ist ihre Pflicht. Es geht um verzockte Millionenbeträge, die an vielen Stellen dringend gebraucht würden. Es geht auch um enttäuschte Hoffnungen. Trotzdem ist es wichtig, jetzt Klarheit zu haben. Die Rennstrecke bleibt erhalten. Alles auf los - zurück zu den Wurzeln.

Isabell Funk, Chefredakteurin

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