Serienkritik Vampirblut lecken

Hamburg, 1889, die wenigen Vampire, die noch leben, sind zahlreichen Gefahren ausgesetzt. Die Rotmasken und deren Anführerin Calvina (Christina Chong) jagen sie, und Dracula (Julian Bleach) gewinnt immer mehr an Macht.

 Leo de Dracas (Ulrik William Graesli), Alisa von Vamalia (Anastasia Martin) und Ivy-Mairé de Lycana (Aisling Sharkey) müssen als Erben viele Abenteuer bestehen.

Leo de Dracas (Ulrik William Graesli), Alisa von Vamalia (Anastasia Martin) und Ivy-Mairé de Lycana (Aisling Sharkey) müssen als Erben viele Abenteuer bestehen.

Foto: NDR/Lemming Film

Er jagt 13 Rubinen mit Zauberkräften hinterher, um seine alte Stärke wieder zu gewinnen. Er will die Macht über die verbliebenen sechs Vampirclans – die Dracas, die Lycana, die Nosferas, die Pyras, die Vyrad und die Vamalia – erlangen, und die Menschen als Schattenvampire unter seinen Befehl stellen.

Die Vamalia haben ihr Hauptquartier in der Hamburger Speicherstadt. Alisa (Anastasia Martin) ist es verboten, in die Stadt zu gehen. Aber dann hält sie sich nicht an das Verbot und trifft Nicu (Lance West), Calvinas Sohn. Als die beiden durch die Stadt strohmern, fliegt Alisas Tarnung auf. Sie entkommt den Rotmasken knapp, die jedoch kurze Zeit später ins Hauptquartier der Vamalia eindringen. Die Familie flieht auf der Elisabetha, einem Schiff, nach Neapel. Dort treffen sie die Chefs der übrigen Clans. Die Ältesten beschließen, sich nicht länger zu bekriegen und dass die „Erben“ gemeinsamen Unterricht bekommen, um für die Gefahren gewappnet zu sein, denen sie im Kampf gegen die Rotmasken und gegen Dracula ausgesetzt sein werden.

Alisa lernt hier Leo von Draca (Ulrik William Græsli) kennen, in den sie sich bald verliebt. Ihre beste Freundin ist Ivy von Lycana (Aisling Sharkey). Bald taucht dann auch wieder Nicu auf, und es ist klar, die Rotmasken sind den Vampiren weiter auf den Fersen.

Die „Erben der Nacht“ ist eine im Auftrag des Norddeutschen Rundfunks (NDR) produzierte Jugendserie, die die gleichnamige Romanreihe von Ulrike Schweikert adaptiert. Manches Szenario erinnert zwar an „Harry Potter“ von Joanne K. Rowling – etwa der Funke, der Alisa mit der Gedankenwelt von Dracula verbindet, an Harry Potters Narbe, oder die Jagd nach den Rubinen an die Suche nach den Horkruxen. Aber die Geschichte entwickelt schnell Dynamik. Regisseur Diederik van Rooijen setzt auf seine eigene Filmsprache mit rasanten Schnitten und guten Actionszenen. Toll sind auch die Kostüme (Monica Petit) und die Kulissen.

Es ist eine typische Jugendserie, in der es um die großen Themen der Pubertät geht: Liebe, Eifersucht, Vertrauen, Tod und den Wunsch nach Macht geht. Schön ist, dass in den zwei Staffeln verschiedene Aspekte dieser Jugendthemen gespielt werden, etwa die romantischen Gefühle Nicus für Alisa, die sich in Wut verwandeln, als er erfährt, dass seine Liebe einen anderen liebt und eine Vampirin ist.

Die Serie ist sehenswert, bietet witzige Dialoge und jede Menge Spannung. Genau das richtige für kalte Winterabende und um Vampirblut zu lecken.
Alexander Schumitz

„Die Erben der Nacht“ laufen bis zum 15. April in der ARD-Mediathek als Stream.

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