Schluss mit Schimmel

Bei Schimmel hilft nur eins - wegwerfen! Bei den meisten Lebensmitteln erkennt man sofort, ob sie noch genießbar sind oder nicht. Schwieriger wird es, wenn Schimmel im Verborgenen wirkt. Wie damit umzugehen ist, erläutert e-Balance Ernährungsberaterin Nina Böllert.

Trier. (red) Bei Käsespezialitäten gibt erst ein (unschädlicher) Schimmelpilz den gewünschten, würzigen Geschmack. Ansonsten gilt: Schimmel kann die Gesundheit gefährden. Auf Gewürzen etwa wirkt der Schimmel im Verborgenen. Doch wie erkenne ich das? Und kann ich die verschimmelten Stellen eigentlich großzügig herausschneiden, oder muss das ganze Lebensmittel in den Mülleimer? Schimmelpilze sind sehr anspruchslos und wachsen auf allen Lebensmitteln. Eine feucht-warme Umgebung begünstigt ihr Wachstum. Einige Schimmelpilze sind für den Menschen unbedenklich, andere können Giftstoffe, so genannte Mykotoxine erzeugen, die gesundheitsgefährdend sind. Diese Schimmelpilzgifte können die Ursachen von Lebensmittelvergiftungen sein und bei häufiger Aufnahme sogar krebserregend und erbgutschädigend wirken. Mykotoxine sind sehr widerstandsfähig. Die meisten lassen sich weder durch hohe, noch durch niedrige Temperaturen zerstören. Daher macht auch Erhitzen oder Einfrieren das Gift nicht unschädlich. Selbst gegen Säure und Austrocknung ist das Gift resistent. Tipps zum Umgang mit LebensmittelnSchimmelpilze bilden Sporen, die sich über die Luft verteilen. So können verschimmelte Lebensmittel andere kontaminieren. Sie sollten sofort außerhalb des Hauses entsorgt werden. Mykotoxine können sich auch in den nicht verschimmelten Teilen des Lebensmittels ausbreiten. Bei Schimmelbefall sollten Sie also lieber das ganze Lebensmittel wegwerfen. Kaufen Sie besonders in feuchten und warmen Sommermonaten nur in kleinen Mengen ein und verbrauchen Sie besonders empfindliche Lebensmittel am gleichen Tag. Bewahren Sie Nahrungsmittel nicht in Plastiktüten auf, da sich dort Feuchtigkeit sammelt und die Schimmelbildung begünstigt. Kaufen Sie frisches, unversehrtes Obst und Gemüse ohne Druckstellen. Lagern Sie Lebensmittel hygienisch, kühl und trocken. Brotkästen, Nussschälchen, Obst- und Gemüsefächer sollten einmal wöchentlich mit Essigwasser ausgewischt werden.Was tun gegen die gefährlichen Mykotoxine? Bei bestimmten Lebensmitteln wie Trockenobst, Nüssen und Gewürzen ist besondere Vorsicht geboten, da sie in der Regel bei Schimmelpilzbefall auch Mykotoxine beinhalten. Vermeiden Sie die Entstehung von Schimmel auf Gewürzen durch eine kühle und trockene Lagerung. Keinesfalls über dem Herd, da diese Stelle durch Wasserdampf häufig feucht und warm ist und die Schimmelpilzbildung begünstigt wird. Sollte eine Nuss bitter oder pelzig schmecken, spucken Sie sie am besten aus und entsorgen die ganze Packung. Mykotoxine breiten sich in Lebensmitteln mit einem hohen Wassergehalt schnell aus. Daher sollten Sie Obst und Gemüse mit verschimmelten Stellen im Ganzen wegwerfen. Bei Konfitüren mit einem Zuckergehalt von über 50 Prozent dürfen Sie den Schimmel großzügig entfernen und den Rest noch verwenden. Ist der Zuckergehalt geringer, sollte das ganze Glas weggeworfen werden. Verschimmelte Milch und Milchprodukte, Fleisch und Wurst dürfen Sie keinesfalls verzehren!Tritt bei Hartkäse Schimmel auf, reicht es aus, die befallene Stelle großzügig zu entfernen. Experten-Chat Heute Experten-Chat für alle TV-Leser. Haben Sie noch Fragen zu diesem Thema? Heute ist von 18 bis 19 Uhr ist Ernährungsexpertin Nicole Hoenig (Foto: privat) im Chat für die Volksfreund-Leser zu erreichen - unter www.volksfreund.de/abnehmen. Am Montag, 3. September, ist von 10 bis 11 Uhr Ernährungsexpertin Nina Böllert zu erreichen.

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