Ernährung Bienenwachstücher: (K)eine Alternative?

Ob Pausenbrote verpacken oder Lebensmittel abdecken – Bienenwachstücher sind als Alternative zu Aluminium- und Frischhaltefolie aktuell voll im Trend. Sie können mehrfach verwendet werden, lassen sich leicht verstauen und eignen sich sogar zum Einfrieren von Brötchen.

 Caroline Ludwig.

Caroline Ludwig.

Foto: Laura Muth / Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz

Doch woraus bestehen die Tücher überhaupt? Und: Kann man sie für alle Lebensmittel benutzen?

Die üblichen Bestandteile sind Stofftücher, Bienenwachs, Öl und eventuell Harz. Beim Kauf ist es ratsam, zu Tüchern aus GOTS-zertifizierter Baumwolle zu greifen und auf das Bio-Siegel zu achten. Ein weiterer Anhaltspunkt ist das EU-weit gültige Glas-Gabel-Symbol. Dieses kennzeichnet Materialien, die für den Lebensmittelkontakt geeignet sind.

Aber aufgepasst, nicht für alle Lebensmittel eignet sich das Bienenwachstuch. Fetthaltige Lebensmittel, wie Gebäck, Wurst oder Käse, sollten vorsorglich keinen direkten Kontakt zum Bienenwachstuch haben, da in diesem Fall Wachsbestandteile in das Lebensmittel übergehen können. Auch bei rohen tierischen Produkten ist Vorsicht geboten, da sich mögliche Krankheitserreger auf die Tücher übertragen können. Die Tücher sollten nur mit lauwarmem Wasser und etwas Spülmittel gereinigt werden, da das Beschichtungsmaterial bei hohen Temperaturen schmelzen kann. Krankmachende Keime lassen sich dadurch aber nur unzureichend entfernen.

Die Wachstücher haben zudem nur eine begrenzte Lebensdauer. Bei längerem Gebrauch wird die Wachsschicht brüchig und damit durchlässig für Keime. Viele Anbieter empfehlen daher eine maximale Verwendungsdauer von ein bis zwei Jahren. Zum Aufbewahren von Lebensmitteln eignen sich auch Glas-, Edelstahl- oder Kunststoffbehältnisse. Diese Materialien sind meist spülmaschinengeeignet, lassen sich also bei hohen Temperaturen und mit Reinigungsmitteln keimfrei säubern. Auch diese Alternativen schützen Lebensmittel vor Umwelteinflüssen und sind noch unbedenklicher und umweltschonender als Bienenwachstücher.

Caroline Ludwig, Ernährungsberaterin bei der Verbraucherzentrale.

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